sábado, 15 de outubro de 2016

Frankfurt trotzt den Bayern - Werder klettert



Am Samstag feierte Frankfurts Trainer Niko Kovac seinen 45. Geburtstag mit einem 2:2 gegen den FC Bayern, dem Köln (2:1 gegen Ingolstadt) nun immer näher rückt. Die Rückkehr von Schalke-Coach Markus Weinzierl nach Augsburg endete indes ohne Sieger. Am Abend feierte Werder Bremen einen Sieg über Leverkusen. Am Sonntag steigt das Nachbarschaftsduell zwischen Mainz und Darmstadt, zum Abschluss trifft Wolfsburg auf Leipzig. Bereits am Freitag trennten sich Dortmund und Hertha in einem emotionalen Topspiel 1:1.
Entscheidender Mann: Ousman Manneh.
Entscheidender Mann: Ousman Manneh.
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Am Samstagabend gastierte Bayer Leverkusen beim SV Werder Bremen und kam ins Straucheln. Werder, das mit Wiedwald im Tor begann, erwischte einen guten Start und wurde für die eigene couragierte Leistung früh belohnt: Manneh scheiterte zwar noch an Leno, doch Junuzovic staubte zum 1:0 ab (13.). Die Leverkusener schafften kurz vor dem Pausenpfiff dann aber doch noch den Ausgleich (Calhanoglu, 27.), ehe Gnabry mit Rückenproblemen ausgewechselt werden musste (45.). Ausgeglichen war es auch in Hälfte zwei, in der es vor allem einen Mangel an klaren Chancen gab. Eine der seltenen Gelegenheiten nutzte Manneh, um das vielumjubelte 2:1 zu erzielen (59.). Es war das erste Bundesligator eines Gambiers überhaupt - und am Ende eines, das Werder drei Punkte einbrachte. Der SVW brachte den Sieg nämlich gegen zwar bemühte, aber offensiv ideenlose Leverkusener über die Zeit und verließ die Abstiegszone.

Gladbachs Angst vor dem Elfmeter

Der Hamburger SV musste in Gladbach über eine Stunde lang in Unterzahl agieren, nachdem ein Fehlpass von Holtby eine Notbremse von Cleber an Stindl und damit Rot inklusive Strafstoß zur Folge gehabt hatte. Adlers parierter Elfmeter gegen Hahn war für die Hamburger zumindest ein kleiner Trost (26.). Mit einem Mann weniger rührte der HSV Beton an und wehrte sich mit Mann und Maus gegen uninspirierte Fohlen, die nach einer Stunde wieder einen Elfmeter zugesprochen bekamen (Traoré war im Sechzehner sehr leicht im Duell mit Douglas Santos abgehoben). Eine Diskussion, ob es ein berechtigter Strafstoß war, kam aber nicht auf, weil Stindl aus elf Metern nur die Latte traf (61.). Es schien wie verhext für die Gladbacher, die auch im weiteren Verlauf kein Tor zustande brachten und sich letztlich mit einer Nullnummer abfinden mussten. Damit endete die Serie der Borussen von zehn Heimsiegen in Serie, während die Hamburger nach dem ersten Auswärtspunkt in der laufenden Saison wieder Morgenluft wittern.

Hitzkopf Huszti trifft und fliegt

Abgang: Frankfurts Szabolcs Huszti (li.) sieht Gelb-Rot.
Abgang: Frankfurts Szabolcs Huszti (li.) sieht Gelb-Rot.
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Die Frankfurter Eintracht hatte am 45. Geburtstag ihres Trainers, Niko Kovac, den FC Bayern zu Gast. Den besseren Start erwischten die Münchner, die nach zehn Minuten die hessische Defensive aushebelten und durch Robben in Führung gingen - 1:0. Der Treffer hätte nicht zählen dürfen, weil Alaba während der Entstehung hauchdünn im Abseits gestanden hatte. Die SGE zeigte sich davon unbeeindruckt, drängte anschließend gegen hinten durchaus anfällige Bayern auf den Ausgleich, kam dabei sogar zu einigen Chancen und markierte durch Huszti noch vor der Pause den verdienten Ausgleich (43.) - es war das erste Tor der SGE gegen den FCB nach 799 Minuten. In Hälfte zwei kam Hektik auf und es wurde emotionaler. Nachdem Kimmich im Anschluss an eine Ecke die Bayern wieder in Führung gebracht hatte (62.), brannten bei Huszti die Sicherungen durch. Der Ungar deutete während einer Rudelbildung einen Kopfstoß gegen Renato Sanches an und sah dafür Gelb-Rot (65.). Der Platzverweis erleichterte den Münchnern das Leben nicht, denn wieder schlug die SGE zurück: Fabian traf mit der Brust, allerdings aus knapper Abseitsposition (78.). Das 2:2 zählte trotzdem - und Kovac durfte sich am Ende über ein Remis gegen die "großen" Bayern, die zum dritten Mal nacheinander nicht gewannen, freuen.

Remis bei Weinzierls Rückkehr

Markus Weinzierls Rückkehr nach Augsburg war gleich mit einer Hiobsbotschaft verbunden. Hoffnungsträger Embolo, der mit zwei Toren maßgeblichen Anteil am 4:0 gegen Gladbach gehabt hatte, erlitt bei einem Zweikampf mit Stafylidis eine Sprunggelenksverletzung und musste bereits nach 24 Minuten gegen Huntelaar ausgewechselt werden. Tore fielen schließlich in Durchgang zwei: Zuerst bescherte Bentaleb mit einem satten Distanzschuss den Knappen die Führung (65.), ehe Baier - ebenfalls sehenswert - aus der zweiten Reihe den 1:1-Endstand markierte.

Köln kann sich auf Modeste verlassen

Doppelpack für Köln: Anthony Modeste (li.).
Doppelpack für Köln: Anthony Modeste (li.).
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Seit langem war der 1. FC Köln nicht derart favorisiert wie vor dem Duell gegen den noch sieglosen FC Ingolstadt, der mit fünf Niederlagen in Folge im Gepäck in die Domstadt reiste. Ihrer Favoritenrolle wurden die Kölne dann aber vollauf gerecht, auch weil der nach Sprunggelenksproblemen rechtzeitig fitgewordene Modeste das tat, was er am besten kann: Toreschießen. Gegen defensiv nicht ganz sattelfeste Schanzer machte der Franzose noch in Durchgang eins mit seinen Saisontreffern sechs und sieben praktisch alles klar: Das 1:0 in der 28. Minute war allerdings irregulär, weil es aus einer hauchdünnen Abseitsposition entsprungen war. Seinen zweiten Treffer markierte Modeste vom ominösen Punkt aus, nachdem Osako, der schon das 1:0 aufgelegt hatte, auf der Strafraumlinie von Levels gefoult worden war (39.). Hinterseers Anschlusstreffer in der 90. Minute zum 2:1-Endstand war letzten Endes nicht mehr als Ergebniskosmetik. Der FC Ingolstadt wartet damit seit dem 25. September 2015 auf einen Sieg auf fremdem Platz.

Kramaric verlängert Freiburger Wartezeit

Mit Hoffenheim (im Schnitt 236 Sprints pro Partie) und Freiburg (durchschnittlich 116,5 Kilometer pro Spiel) begegneten sich die sprintstärkste und lauffreudigste Mannschaft der aktuellen Bundesliga-Saison. Im Vorfeld waren zwischen Freiburgs Trainer Christian Streich und TSG-Manager Alexander Rosen noch ein paar Giftpfeile verschossen worden. Auf dem Platz ging es dann ganz und gar nicht giftig zur Sache. Ein Aussetzer von Söyüncü führte in der 34. Minute zum 1:0 durch Wagner. Die knappe Führung hielte dann bis zur 77. Minute, in der Niederlechner eine Vorlage von Söyüncü zum Ausgleich nutzte und sein erstes Bundesliga-Tor bejubelte. Kurz darauf stand aber wieder Söyüncü im Mittelpunkt, diesmal wegen eines Fouls im eigenen Strafraum an Rudy. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kramaric sicher zum 2:1 (81.) und sorgte so dafür, dass der Sportclub auswärts noch immer auf den ersten Punkt warten muss. 1899 bleibt obendrein weiter ungeschlagen (3/4/0).

Nachbarschaftsduell mit negativen Vorzeichen

Am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) steht das Nachbarschaftsduell zwischen Mainz und Darmstadt auf dem Spielplan. Es ist aber auch das Treffen der beiden Teams mit den schlechtesten Ballbesitz- (FSV: 40 Prozent; D98: 31 Prozent) und Pass-Werten (FSV: 68 Prozent; D98: 63 Prozent).
Gaetan Bussmann & Jerome Gondorf
Nachbarn: Mainz trifft auf Darmstadt (hier: Gaetan Bussmann, l., und Jerome Gondorf).
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Die Nullfünfer konnten das eigene Publikum zuletzt kaum verwöhnen - saisonübergreifend ist Mainz seit fünf Heimspielen ohne Sieg (0/3/2). Die Lilien haben dagegen in der Ferne so ihre Probleme und sind mit null Punkten und 0:9 Toren Letzter der Auswärtstabelle. "Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen", fordert SV-Linksverteidiger Holland und hofft auf eine fortgeschrittene Entwicklung während der Länderspielpause: "Wir sind dabei, uns immer besser einzuspielen."

Gomez: Die 1000 als Erlösung?

Am Sonntagabend (17.30 Uhr) beschließen Wolfsburg und Leipzig den 7. Spieltag. Kurios: Im Mai 2009 wurde der VfL Deutscher Meister, RB gerade gegründet. Nicht einmal acht Jahre später stehen die Sachsen in der Bundesliga acht Plätze vor den Niedersachsen. Ein Grund für den schwachen Saisonstart der Wölfe ist die mit nur elf Prozent schwächste Chancenverwertung der Liga. Der personifizierte Chancentod ist derzeit Mario Gomez, der seit 531 Minuten auf ein Tor wartet. Sollte er nun weitere 68 Minuten torlos bleiben, wäre dies seine längste Durststrecke im Oberhaus. Oder erzielt ausgerechnet Gomez das 1000. Wolfsburger Bundesligator? Die Defensive der Roten Bullen dürfte schwer zu knacken sein (erst fünf Gegentreffer). Leipzig ist noch immer ungeschlagen (3/3/0) und damit der erste Neuling, der vom Start weg so viele Begegnungen in Serie nicht verlor.

Emotionales Finish in Dortmund

Die Härte in der Bundesliga war vor dem Auftakt in den 7. Spieltag zwischen Dortmund und Hertha BSC, den zwei bis dato führenden Mannschaften in der Fair-Play-Tabelle, das große Thema. Für den BVB ging es am Freitagabend auch darum, einen neuen Vereinsrekord aufstellen zu können. 24 Heimspiele in Folge ungeschlagen, das wäre ein Novum beim BVB und Thomas Tuchel vertraute dabei auf die Jugend. Er schickte um Debütant Merino eine extrem junge Elf ins Rennen (Durchschnittsalter: 22 Jahre und 337 Tage).
Abgang: Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigt Emre Mor Rot.
Abgang: Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigt Emre Mor Rot.
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Das junge Team tat sich dann aber gegen clevere Berliner sehr schwer und konnte trotz optischer Überlegenheit lange Zeit keine klaren Chancen kreieren. Nach dem Seitenwechsel kam es noch dicker für den BVB, als Stocker nach einem Einwurf wunderbar von Ibisevic per Hacke bedient wurde und das 1:0 für Berlin markierte (51.). Danach wurden die Dortmunder lebendiger, druckvoller und leiteten eine furiose Phase ein. Zunächst stand Aubameyang im Rampenlicht, als er zuerst mehrfach an Jarstein scheiterte, dann einen umstrittenen Hand-Elfmeter nicht nutzte (77.) und schließlich doch noch den Ausgleich markierte (80.). Danach wurde es hektisch, emotional und farbenfroh: Zuerst ließ sich Mor von Lankgamp provozieren und sah nach einem Schubser Rot (84.). Nach 101 Bundesliga-Spielen gab es als mal wieder glatt Rot gegen den BVB. Mor war aber nicht der einzige, der frühzeitig runter musste, auch Berlins Stocker sah nach einem harten Foul Rot (90.). Zwei Platzverweise, zwei Tore - am Ende stand ein Remis, mit dem der BVB schlechter leben konnte als die Berliner.

Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke

Eintracht Frankfurt
Aufstellung: 
Hradecky - 
Chandler     , 
M. Hector         , 
Abraham , 
Vallejo , 
Oczipka - 
Huszti         , 
Mascarell - 
Fabian     - 
Rebic     - 
Meier        

Einwechslungen: 
67. Hasebe für Rebic
70. Tarashaj für M. Hector
77. Hrgota für Meier


Trainer: 
Kovac
Bayern München
Aufstellung: 
Neuer - 
Lahm         , 
Hummels     , 
Alaba - 
Xabi Alonso         - 
Kimmich     , 
Thiago - 
Robben         , 
Coman     - 

Einwechslungen: 
46. Renato Sanches für Xabi Alonso
67. Lewandowski für Coman
76. Rafinha für Robben


Trainer: 
Ancelotti

Tore & Karten

Torschützen
0:1
Robben (10., Linksschuss, Alaba)
1:1
Huszti (43., Linksschuss, Oczipka)
1:2
Kimmich (62., Rechtsschuss, Hummels)
2:2
Fabian (78., Brust, Chandler)
Gelb-Rote Karten
E. Frankfurt:
Huszti
(65.)
Bayern:
-
Gelbe Karten
E. Frankfurt:
M. Hector
(1. Gelbe Karte)
,
Chandler
(2.)
Bayern:
Xabi Alonso
(1. Gelbe Karte)
,
Hummels
(2.)
,
Lahm
(1.)

Spieldaten

Eintracht FrankfurtBayern München
Tore2:2Tore
Torschüsse13:14Torschüsse
gespielte Pässe320:554gespielte Pässe
angekommene Pässe222:452angekommene Pässe
Fehlpässe98:102Fehlpässe
Passquote69%:82%Passquote
Ballbesitz38%:62%Ballbesitz
Zweikampfquote47%:53%Zweikampfquote
Foul/Hand gespielt18:11Foul/Hand gespielt
Gefoult worden10:18Gefoult worden
Abseits3:4Abseits

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