Müsste man einen der Gewinner der bisherigen Kölner Vorbereitung küren, Simon Zoller wäre zumindest ein Kandidat. Der Angreifer, der sich im Winter frustriert nach Kaiserslautern ausleihen ließ, präsentiert sich nach seiner Rückkehr wie verwandelt. Der 24-Jährige wirkt ohne den Druck, der "Königstransfer" zu sein, lockerer und überzeugte im Training und den Testspielen. Von Trainer Peter Stöger gab es viel Lob. Der auch defensiv sehr engagierte und aufmerksame Zoller, eigentlich ein zentraler Angreifer, darf sich berechtigte Chancen ausrechnen auf einem Platz auf der linken offensiven Außenbahn.
Doch jetzt soll der 2014 für 3,5 Millionen Euro vom FCK geholte Stürmer beim SV Werder als Di-Santo-Ersatz auf der Liste stehen. Zoller-Berater Markus Peter erklärt aber: "Es gibt keinen aktuellen Kontakt zu Werder. Letztes Jahr gab es den Kontakt, das ist richtig." Und einen Anruf bei Peter kann sich Werder-Manager Thomas Eichin wohl sparen. "Simon hat keine Ambitionen zu wechseln", versichert der Berater. Kein Wunder, ergibt es doch momentan gar keinen Sinn für Zoller, das hinzuwerfen, was er sich in den ersten Vorbereitungswochen aufgebaut hat. Und das ist eine reelle Startelf-Chance.
Schröder zu di Santo: "Überrascht - aber vorbereitet"
Erst wurde Europa-League-Sieger FC Sevilla überzeugend mit 3:1 bezwungen, tags darauf feierten die grün-weißen Akteure dann wie vorgesehen ihren Teamabend, in dessen Verlauf speziell die Neuzugänge mit ihren obligatorischen Gesangseinlagen die Stimmung nach oben trieben. "Es hat viel Spaß gemacht, die Stimmung war gut", berichtet Stürmer Anthony Ujah, der zum nigerianischen Liedgut sogar noch eine flotte Sohle aufs Parkett legte - auch eine Form von Frustbewältigung nach dem Weggang seines Angriffspartners und Kumpels.
Im Verlauf der Vorbereitung hatte Ujah in höchsten Tönen vom Zusammenspiel und der persönlichen Harmonie mit di Santo geschwärmt, nun ist das vermeintliche "Traumpaar" gesprengt. Doch ist Ujah jetzt auch einer der Ersten, die den Blick öffentlich ganz konsequent nach vorne richten: "Wir werden Franco vermissen, nicht nur wegen seiner Tore. Aber wir sind nicht schlechter ohne ihn. Ein Spieler weniger, das kann uns nicht zurückwerfen. Man hat gesehen, dass wir als Team zusammenstehen. Der Kader ist stark und gut genug."
Gespräche mit Kandidaten für di Santos Nachfolge
Starke Worte, die zumindest eines belegen: Um Mentalität und Leistungsbereitschaft ist es an der Weser bestens bestellt. Dass dem Aufgebot nun neue fußballerische Substanz in Person eines geeigneten di-Santo-Nachfolgers zugeführt werden muss, steht dennoch außer Zweifel. Eine Aufgabe, an der Geschäftsführer Thomas Eichin und Sportdirektor Rouven Schröder gemessen werden. Das Duo konkretisiert derzeit fieberhaft die Gespräche mit jenen Kandidaten, die bis zu di Santos Entscheidung "warmgehalten" wurden.
Namen werden in dieser Phase nicht kommentiert. Doch auch wenn für manchen Außenstehenden zuletzt ein anderer Eindruck entstand, stellt Schröder klar: "Wir waren von Francos Wechsel zwar überrascht - aber wir sind trotzdem darauf vorbereitet."
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