Angreifer Robert Lewandowski blüht beim FC Bayern auf
München - Der Bayern-Angreifer trifft jetzt auch in der Champions League. Für seinen Aufschwung gibt es mehrere Faktoren. Der Pole lässt durchblicken, wie sehr er schon das Bayern-Gen intus hat.
Seine roten Sneaker blitzten in der Sonne und Robert Lewandowski grinste vergnügt bei der Erinnerung an den Dienstagabend. Jener 6:1-Sternstunde gegen den FC Porto also und seinen beiden Toren.
"Es war ein Wahnsinnsabend, wir haben wirklich geil gespielt", sagte der Stürmer desFC Bayern bei Sky.
Die Fans verfolgten derweil im Hintergrund das Regenerationstraining an der Säbener Straße, die Münchner müssen nach dem kräfteraubenden Einzug ins Halbfinale der Königsklasse die Batterien aufladen.
Vor dem Wiedersehen mit der Vergangenheit
Am Samstag könnte die Meisterschaft gegen Hertha (ab 18 Uhr LIVETICKER und in unserem Sportradio SPORT1.fm) nahezu fix gemacht werden, ehe es am Dienstag gegen Erzrivalen Borussia Dortmund um den Einzug ins DFB-Pokalfinale geht.
Richtig, jene Dortmunder, von denen Lewandowski nach Vertragsende im Sommer ablösefrei an die Isar ging.
In Dortmund war Lewandowski meist der Schlusspunkt im Offensivspiel, beim FC Bayern erobert er sich aktuell immer mehr diese entscheidende Rolle.
Mit Schwarzgelb verpasste der Musterathlet 2013 gegen den FC Bayern den Champions-League-Titel, in diesem Jahr könnte er sich mit den Roten auf den höchsten europäischen Thron schwingen.
Im Bayern-Stil
Das Münchner Erfolgsdenken hat er bereits intus. "Viele Leute haben gedacht, dass wir es nicht schaffen, aber wir sind der FC Bayern", berichtete er zufrieden nach dem Triumph über Porto.
Sollte es im Halbfinale gegen Barcelonaoder Madrid gehen, würden sofort die Erinnerungen wach, an dieses denkwürdige Semifinale vor zwei Jahren und seinen vier Treffern zum 4:1-Sieg des BVB über Real. Lewandowski nähert sich bereits wieder dieser Form.
Trotz Fouls unaufhaltsam
In der Bundesliga steht er bei 16 Toren, in der Königsklasse sind es inzwischen fünf. Gegen Porto war er vor allem in der ersten Hälfte nicht zu stoppen - daran mochten auch noch so viele Fouls nichts ändern.
Lewandowski stemmte seinen Körper in jeden Zweikampf, irritierte vor dem 2:0 Portos Abwehr, die so den späteren Torschützen Jerome Boateng aus den Augen verlor.
Beim 3:0 und 5:0 knipste er zudem zuverlässig. Eiskalt und präzise.
Die extra für das Spiel gewandelte Bayern-Architektur passte hervorragend: Immer wieder segelten Flanken vom diesmal quasi als Rechtsaußen eingesetzten Philipp Lahm in seine Nähe, immer wieder resultierten daraus gefährliche Situationen.
Ein denkbares Konzept auch gegen Hertha und Dortmund.
Formanstieg zum richtigen Zeitpunkt
Lewandowski wird in der Rückrunde immer stärker - just zum richtigen Zeitpunkt für den FCB.
Durch die Zwangspause des Duos Franck Ribery und Arjen Robben rückt Lewandowski stärker in den Fokus. Er bekommt mehr Zuspiele, während die beiden prominenten Flügelspieler sonst auch gerne selbst den Abschluss suchen oder bis in den Strafraum vordringen.
"Ich glaube, er profitiert enorm von den Ausfällen von Robben und Ribery", stellte auchSPORT1-Experte Thomas Strunz im Volkswagen Doppelpass fest. "Dadurch ist das Spiel mehr auf ihn zugeschnitten. Es scheint, als wäre die Blockade weg."
Im Moment kann der Pole so spielen, wie er selbst am liebsten hat. Er kann im Sturmzentrum Bälle behaupten und weitergeben und zugleich sich bei Bedarf auch Fallen lassen.
"Ich spiele mit"
"Kein Stürmer kann im modernen Fußball im Sechzehner stehen bleiben und 90 Minuten auf einen Ball warten. Ich warte auch nicht auf den Ball, sondern ich spiele mit", beschrieb er zuletzt im SPORT1-Interview seine Herangehensweise.
Auch Pep Guardiola kommt Lewandowskis Aufschwung gerade recht. Schon nach dessen Doppelpack beim 3:0 über Frankfurt vor zwei Wochen verkündete der Bayern-Trainer: "In der entscheidenden Phase haben wir den bestmöglichen Lewandowski."
Mit dieser Einschätzung behielt Guardiola bisher Recht.
ROBERT LEWANDOWSKI
Stürmerstar Robert Lewandowski
Der in Warschau geborene Robert Lewandowski begann seine Karriere mit acht Jahren in verschiedenen Vereinen seiner Geburtsstadt, bevor er mit 17 Jahren zu Legia Warschau wechselte und dort das erste Mal Liga-Luft schnupperte. Ein Jahr
Robert Lewandowski (* 21. August 1988 in Warschau) ist ein polnischer Fußballspieler. Der Stürmer steht seit der Saison 2014/15beim Bundesligisten FC Bayern München unter Vertrag und ist für die A-Nationalmannschaft aktiv.
Karriere
Anfänge in Polen
Lewandowski stammt aus einer sportbegeisterten Familie. Vater Krzysztof und auch Mutter Iwona waren Leistungssportler. Während sein Vater Judoka-Europameister der Junioren war, spielte seine Mutter in der höchsten polnischen Volleyball-Liga. Beide studierten Sport und waren nach der aktiven Sportler-Karriere als Sportlehrer tätig.[2]
Robert Lewandowski begann mit acht Jahren bei Partyzant Leszno mit dem Fußballspielen und war anschließend sieben Jahre in der Jugendabteilung von Varsovia Warschau aktiv.[3] 2005 spielte er zunächst beim Viertligisten Delta Warschau, ehe er zum Stadtrivalen Legia Warschau wechselte und für die zweite Mannschaft in der 2. Liga zum Einsatz kam.[4] 2006 wechselte er zumDrittligisten Znicz Pruszków, bei dem er in seiner ersten Saison mit 15 Toren Torschützenkönig wurde und mit ihm aufstieg. In der Saison 2007/08 erzielte er in 32 Spielen 21 Tore und wurde Torschützenkönig in der 2. Liga.
Am 18. Juni 2008 unterschrieb Lewandowski einen Vierjahresvertrag beim Erstligisten Lech Posen. Im Qualifikationsspiel zur Teilnahme am UEFA-Pokal am 17. Juli 2008, beim 1:0-Hinspielsieg beim aserbaidschanischen Meister Chazar Lenkoran erzielte er sein erstes Tor auf internationaler Vereinsebene. Am 8. August 2008 (1. Spieltag) erzielte er bei der 2:3-Niederlage im Heimspiel gegen GKS Bełchatów mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 in der 67. Minute sein erstes Erstligator.
Im Dezember 2008 wurde Lewandowski zum „Newcomer des Jahres“ in Polen gewählt. Am 19. Mai 2009 gewann Lewandowski mit Lech Posen den „Puchar Polski“, den nationalen Vereinspokal, mit dem 1:0-Sieg im Finale gegen Ruch Chorzów. Nach der Saison wurde er zur „Neuentdeckung der Saison“ 2008/09 gekürt. Am 25. Juli 2009 gewann er nach dem 4:3-Sieg im Elfmeterschießengegen Wisła Krakau auch den Superpuchar Polski, den polnischen Supercup. Damit gewann er mit dem Verein seinen zweiten Titel innerhalb eines Jahres. Im Dezember 2009 wurde er für die Wahl zu „Polens Fußballer des Jahres“ nominiert, unterlag aber seinem Namensvetter Mariusz Lewandowski.
Borussia Dortmund
In der Sommerpause 2010 wechselte Lewandowski für 4,5 Mio. Euro zum deutschen Bundesligisten Borussia Dortmund, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2014 datierten Vertrag unterschrieb. Am 22. August 2010 (1. Spieltag) debütierte er bei der 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen, als er in der 63. Minute für Sebastian Kehleingewechselt wurde.[5] Sein erstes Bundesligator erzielte Lewandowski am 19. September 2010 (4. Spieltag) beim 3:1-Sieg im Auswärtsspiel gegen den FC Schalke 04.[6][7] Das erste Pflichtspiel in der Startaufstellung bestritt er am 2. Dezember 2010 (5. Spieltag) in der Europa League, als er den verletzten Lucas Barrios ersetzte. In seiner Premierensaison absolvierte er 33 von 34 Bundesligaspiele und trug mit acht Toren zur Deutschen Meisterschaft bei. Obwohl er überwiegend als Einwechselspieler zum Einsatz kam, avancierte er zum besten „Joker“ der Bundesligasaison.
In der Saison 2011/12 profitierte Lewandowski vom verletzungsbedingten Ausfall von Lucas Barrios und bestritt alle Ligaspiele bis zur Winterpause von Beginn an. Mit Borussia Dortmund gewann er 2012 erneut die Deutsche Meisterschaft, wurde mit 22 Toren drittbester Torschütze und löste Jan Furtok als bislang besten polnischen Torschützen in einer Bundesligasaison – Zweiter mit 20 Toren 1990/91 – ab.
Am 12. Mai 2012 erzielte Lewandowski im DFB-Pokalfinale beim 5:2-Sieg gegen den FC Bayern München drei Tore und verhalf dem BVB zum ersten Double der Vereinsgeschichte. Am 24. April 2013 erzielte er im Halbfinal-Hinspiel der Champions League beim 4:1-Sieg gegen Real Madrid alle Tore für Dortmund; es waren die meisten Tore, die ein Spieler bis dahin in einem Halbfinale des Wettbewerbs erzielt hatte.[8] Damit ebnete er dem BVB den Weg ins Finale, das am 25. Mai 2013 im Londoner Wembley-Stadion gegen den FC Bayern München mit 1:2 verloren wurde.
In der Saison 2013/14 wurde Lewandowski mit 20 Toren Torschützenkönig der Bundesliga.
FC Bayern München
Zur Saison 2014/15 wechselte Lewandowski ablösefrei zum FC Bayern München, der ihn am 4. Januar 2014 mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2019 ausstattete.[9] Sein erstes Pflichtspiel absolvierte er am 13. August 2014 gegen den BVB, seinen ehemaligen Verein, bei der 0:2-Niederlage im Spiel um den DFL-Supercup. Sein Bundesligadebüt für den FC Bayern München gab er am 22. August 2014 (1. Spieltag) beim 2:1-Sieg im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Sein erstes Bundesligator für den FC Bayern München erzielte er am 30. August 2014 (2. Spieltag) beim 1:1 im Auswärtsspiel gegen den FC Schalke 04 mit dem Führungstreffer in der 10. Minute.
Nationalmannschaft
Lewandowski debütierte am 10. September 2008 in der A-Nationalmannschaft, die in Serravalle im WM-Qualifikationsspiel mit 2:0 gegen die san-marinesische Nationalmannschaft gewann. Er erzielte in diesem Spiel mit dem Treffer zum 2:0 in der 67. Minute sein erstes Länderspieltor. Zwei Länderspieltore gelangen ihm am 23. Januar 2010 beim 6:1-Sieg gegen die singapurische Nationalmannschaft in Nakhon Ratchasima am 17. November 2010 beim 3:1-Sieg gegen die Auswahl aus der Elfenbeinküste inPosen und am 26. März 2013 beim 5:0-Sieg gegen die Nationalmannschaft San Marinos im WM-Qualifikationsspiel in Warschau. Er erzielte im Eröffnungsspiel derEuropameisterschaft 2012 am 8. Juni in Warschau beim 1:1 gegen die griechische Nationalmannschaft das erste Turniertor.
Erfolge
Vereine
- Borussia Dortmund
- Deutscher Meister: 2011, 2012
- DFB-Pokal-Sieger: 2012
- DFL-Supercup-Sieger: 2013
Auszeichnungen
- Fußballer des Jahres in Polen 2011, 2012, 2013, 2014
- Torschützenkönig der Bundesliga 2014
- VDV-Spieler der Saison 2012/13[10]
- DFB-Pokal-Torschützenkönig 2012
- Torschützenkönig der Ekstraklasa 2010
- Torschützenkönig in der 2. Liga 2008 (mit Znicz Pruszków)
- Torschützenkönig in der 3. Liga 2007 (mit Znicz Pruszków)
- Torschütze des Monats September 2013[11]
- Einstufung als Weltklasse in der Rangliste des deutschen Fußballs: Sommer 2013
Sonstiges
Seit dem 22. Juni 2013 ist Lewandowski mit der Karatekämpferin Anna Stachurska verheiratet, die unter anderem mit der Nationalmannschaft die Bronzemedaille bei der Karate-WM 2008 in Tokio gewann.[12] Er ist Katholik und engagiert sich für eine missionarische Initiative in Polen.[13]
Robert Lewandowski | ||
Robert Lewandowski (2014)
| ||
Spielerinformationen | ||
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Geburtstag | 21. August 1988 | |
Geburtsort | Warschau, Polen | |
Größe | 185 cm[1] | |
Position | Sturm | |
Vereine in der Jugend | ||
1996–1997 1997–2004 | Partyzant Leszno Varsovia Warschau | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore)1 |
2005 2005–2006 2006–2008 2008–2010 2010–2014 2014– | Delta Warschau Legia Warschau II Znicz Pruszków Lech Posen Borussia Dortmund FC Bayern München | 10 (4) 6 (2) 59 (36) 58 (32) 131 (74) 27 (16) |
Nationalmannschaft2 | ||
2008 2008– | Polen U-21 Polen | 3 (0) 67 (23) |
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. Stand: 18. April 2015 2 Stand: 29. März 2015 |
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