Borussia Dortmund hat nicht erst seit der Verpflichtung von Shinji Kagawa viele Fans in Japan. Eine Fußballschule für Kinder bringt die Identität des Vereins zu den Menschen.
Nicht erst seit Shinji Kagawa hat Borussia Dortmund viele Fans in Japan und speziell in Tokio. Kein Wunder, dass die Millionen-Stadt der erste Anlaufpunkt der Asienreise der Schwarz-Gelben ist. Bereits seit Mitte der vergangenen Woche sind die Vereins-Legenden Lars Ricken und Karl-Heinz Riedle mit mehreren Mitarbeitern des Klubs in der Stadt, wenn am heutigen Montag die Spieler zu einer einwöchigen Promotion-Tour mit zwei Testspielen landen. Noch viel länger in der Stadt ist aber die BVB-Fußballschule.
Mit ihr expandierte der BVB bereits 2012 nach Asien. Zunächst war es nur ein Ferienkurs, den der Verein für japanische Kinder zwischen sechs und 13 Jahren anbot, doch bereits damals war klar, dass dies ein besonderes Unterfangen ist. "Wir wollten ermöglichen, den BVB hautnah zu erleben", erklärt Christian Diercks, Mitarbeiter der Fußballschule. Dafür haben die Westfalen eigens Jugendtrainer nach Japan geschickt, die dort mit den Kindern die Einheiten machten. Jeder Trainer hatte einen japanischen Co-Trainer dabei, der auch als Übersetzer fungierte, damit die Kinder alle Anweisungen verstehen. Was vor drei Jahren noch außergewöhnlich war, ist beim BVB inzwischen Standard.
Seit 2013 gibt der Verein nämlich Ganzjahreskurse in der Fußballschule in Tokio. Dafür lebt mit Manuel Laurijssen sogar ein BVB-Trainer in Japan. "Wir wollen vor Ort wirklich der BVB sein und schicken deshalb unsere eigenen Trainer mit", erklärt Diercks. Dem Verein reiche es nicht, nur den Namen zu promoten, es soll auch die Identität weitergegeben werden. "Wir wollen nicht nur unser Logo stellen, sondern es soll der BVB dahinter stecken. Das ist uns wichtig. Das ist natürlich einen Tacken schwieriger, als nur sein Logo zu verkaufen."
Jugendtrainer und BVB-Konzept
Deshalb schult der Verein japanische Trainer, um das Jugendkonzept weiterzugeben. Doch dabei schielt keiner vordergründig auf mögliche Talente. "Es kommt uns nicht darauf an, junge Talente zu finden. Wir wollen den Verein authentisch darstellen", so Diercks. In diesen Tagen wurden die jungen Spieler und Trainer von den BVB-Idolen Karl-Heinz Riedle und Lars Ricken besucht, die Autogramme gaben.
Einen besonderen Moment gab es auch im vergangenen Jahr, als spontan während eines Fernsehkurses die Kinder zusammen mit den Trainern das Vereinslied "Heja BVB" gesunden haben. "Zunächst wurde der deutsche Text in japanische Zeichen übersetzt, dass den Text auch jeder lesen konnte. Dann wurde zusammen gesungen", sagt Diercks.
Die japanischen Kinder trainieren in unterschiedlichen Leistungsklassen. Damit soll der Spaß der Kinder im Mittelpunkt stehen, auch wenn die Kurse nach der Schule am Nachmittag stattfinden und Zeit in Anspruch nehmen. Aber für die Kinder und Eltern lohnt sich allem Anschein nach der Aufwand - die Kurse beim BVB sind ausgebucht.
In dieser Saison wurde der beste Teilnehmer sogar nach Dortmund eingeladen und war eineinhalb Wochen in Deutschland. "Er hat mit unseren Jugendmannschaften trainiert und war natürlich auch im Stadion. Der Höhepunkt war, dass er mit Shinji Kagawa einlaufen durfte", erzählt Diercks.
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