Bremen verhindert den Berliner Traumstart
Überblick: Ballern Bayern und Dortmund weiter?
Hertha legt nicht nach - Erster Punkt für Werder
Es bleibt dabei: Die Hertha kann nicht mit zwei Dreiern in der Bundesliga starten. Am Freitagabendtrennten sich Berlin und Bremen 1:1. Der Hauptstadtklub konnte nach dem "erschwitzten Männersieg" (Coach Pal Dardai) in Augsburg (1:0) nicht nachlegen, Werder ergatterte nach dem 0:3-Auftakt gegen Schalke den ersten Zähler. Den Fans "ein gutes Gefühl geben, damit das Stadion auch in den nächsten Wochen voll bleibt", war die Maxime von Innenverteidiger Langkamp, und Hertha legte entsprechend los. Schon in der 6. Minute drosch Stocker den Ball ins Bremer Gehäuse. Die Dardai-Elf ließ den Gästen auch in der Folge wenig Luft zum Verschnaufen. Bis zur 26. Minute: Da saß der erste Bremer-Nadelstich, Ujah durfte sich für den ersten Saisontreffer der Hanseaten feiern lassen. Die waren danach besser im Spiel, ehe nach der Pause wieder Hertha das Kommando übernahm. Wieder hätte Stocker zuschlagen können, hatte aber bei drei Möglichkeiten kein Abschlussglück. Mitte der zweiten Halbzeit ließ Hertha nach, die Skripnik-Elf meldet sich mit zwei Aluminium-Treffern zu Wort. Baumjohann durfte noch sein Comeback feiern, ehe am Ende ein insgesamt leistungsgerechtes 1:1 stand.
Schalke: Wer stoppt Rakete Heller?
Pfeilschnell und torgefährlich: Darmstadts Marcel Heller machte mit einem Doppelpack auf sich aufmerksam.
Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) muss der FC Schalke 04 ohne Innenverteidiger Nastasic (Achillessehenriss) auskommen. Als erste Alternative steht der umfunktionierte Neustädter bereit, Ayhan und Friedrich haben zumindest Außenseiterchancen. Der Auftrag an die Knappen-Viererkette ist klar: Darmstadt stoppen. Kein leichtes Unterfangen, denn mit Flügelflitzer Heller haben die Lilien eine wahnsinnig temporeiche Rakete in ihren Reihen, die beim Bundesliga-Auftakt (2:2 gegen Hannover) gleich einen Doppelpack schnürte (kicker-Note 1,5). Zündet der Tor-Express auch auf Schalke? Die Gelsenkirchener wollen jedenfalls mit dem neuen offensiven Spielstil von Trainer André Breitenreiter dagegenhalten. "Es ist positiv, dass wir das Spiel mit Selbstinitiative gestalten, statt nur hinterherzulaufen", findet S04-Stürmer Huntelaar.
Augsburger Fehlstart als "gutes Omen"?
Aufwand und Ertrag standen bei Frankfurts Auftakt (1:2 in Wolfsburg) in keinem Verhältnis: 13:5 Torschüsse für die Eintracht belegen dies, allerdings musste der neue SGE-Keeper Hradecky nach 17 Minuten schon zweimal hinter sich greifen. "Da habe ich gedacht, welcome to the Bundesliga", staunte der Finne. Trainer Armin Veh dürfte die Achillesferse Rechtsverteidigung neu besetzen. Hasebe (kicker-Note 4,5) überzeugte nicht, Alternativen wären Ignjovski und Chandler. Gegner Augsburg legte schon fast traditionell einen Stotterstart hin (0:1 gegen Berlin). "Vielleicht ein gutes Omen", hofft Kapitän Baier, dessen Mannschaft nach einem Fehlstart in der abgelaufenen Saison bis in die Europa League stürmte, aber: "Darauf können wir uns nicht verlassen." Zumal mit Stürmer Bobadilla (Gelb-Rot-Sperre) ein torgefährlicher Spieler und harter Arbeiter fehlt.
Dost: "Damit will ich nicht aufhören"
4-1-4-1 oder 4-4-2? Kölns Trainer Peter Stöger lässt sich vor dem Heimspiel-Auftakt gegen Wolfsburg nicht in die Karten schauen. Trotz des 3:1-Erfolgs in Stuttgart konnte der Österreicher nicht mit seiner Kreativzentrale (Gerhardt/Jojic, beide kicker-Note 4,5) zufrieden sein - stattdessen glänzten die Joker Vogt (2,5, eine Vorlage) und Zoller (ein Tor). "Es macht einen ein Stück weit stolz, dass man so in die Saison startet", sagte FC-Torwart Horn, "das wollen wir nun gegen Wolfsburg mitnehmen." Der VfL hat hingegen vor, die neue Geißbock-Innenverteidigung Sörensen/Heintz auf Herz und Nieren zu prüfen. Vor allem die hängende Spitze Kruse (2,0, eine Vorlage) und Sturmtank Dost (2,5, ein Tor) haben bereits Blut geleckt. "Jetzt habe ich angefangen, damit will ich nicht aufhören", kündigt Dost an.
Lahm: "Da muss uns erst wieder jemand wegbekommen"
Abgeklatscht: Bayerns Robert Lewandowski (l.) und Philipp Lahm (r.) hoffen auf eine Start-Ziel-Meisterschaft.
Einen Fehlstart in die neue Fußballsaison legte Hoffenheim hin: 0:2 im DFB-Pokal bei 1860 München und auch zum Liga-Auftakt setzte es eine Niederlage in Leverkusen (1:2). Ausgerechnet jetzt kommt auch noch Rekordmeister FC Bayern zu Besuch. Die TSG droht, komplett in den Startlöchern hängen zu bleiben. "Das Auftaktprogramm ist happig, aber es ist auch gegen Bayern alles möglich, da haben wir nichts zu verlieren", gibt sich 1899-Angreifer Volland optimistisch. Die Münchner sind derweil schonmal heiß gelaufen und schossen den HSV im Eröffnungsspiel mit 5:0 aus dem Stadion. Also grüßt der FCB schon seit dem 1. Spieltag von ganz oben. "Wir sind Tabellenführer, da muss uns erst wieder jemand wegbekommen", sagt Kapitän Lahm. Neben Doppelpacker Müller (kicker-Note 1,5) glänzte vor allem Neuzugang Douglas Costa (1,5, ein Treffer). "Douglas ist über außen eine Waffe", lobt Müller. Auch in Hoffenheim?
Rotiert Leverkusen in Hannover?
Hannover zeigte beim 2:2 in Darmstadt Licht und Schatten. "Es wird immer ein Auf und Ab geben. Wir werden die Balance finden müssen", sagt 96-Coach Michael Fronzeck. Auf ein "Auf" hoffen die Niedersachsen im Heimspiel gegen Leverkusen. Für die Werkself ist es das dritte Spiel in einer Woche (2:1 gegen Hoffenheim, 0:1 in der CL-Quali bei Lazio Rom). Gut möglich, dass Trainer Roger Schmidt die Rotationsmaschine anwirft. Vor allem in der Offensive stehen mit Mehmedi, Brandt und Kruse Alternativen bereit. "Wir haben eine unheimlich hohe Qualität im Kader", weiß Mehmedi, "aber der Trainer kann eben nur elf Mann aufstellen." Ein Schock war indes der Achillessehnenriss bei Neuzugang Aranguiz.
Stuttgart offensiv - "egal wo"
Das Samstagabendspiel (18.30 Uhr) tragen Hamburg und Stuttgart aus. "Für uns ist Stuttgart enorm wichtig", sagt HSV-Stürmer Schipplock, der auf seinen Ex-Verein trifft. Immerhin stehen die Hanseaten schon früh in der Saison unter Druck (2:3 n.V. im Pokal in Jena, 0:5 bei Bayern). Trainer Bruno Labbadia erwartet nicht zuletzt deshalb einen Kraftakt. Gut möglich, dass der Coach vom 4-3-3- auf ein 4-2-3-1-System umstellt. Der VfB will in Hamburg wieder offensiv auftreten. "Wir machen keinen Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspiel, wir versuchen unser Spiel durchzuziehen, egal wo", stellt Sportvorstand Robin Dutt klar. Im Vergleich zum vorwöchentlichen 1:3 gegen Köln wollen die Schwaben vor allem kaltschnäuziger werden: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht und trotzdem verloren, aber das wird uns nicht aus der Bahn werfen. Es gibt kaum etwas zu kritisieren, außer dass wir die Chancen nicht verwertet haben."
Euphorisierter FCI gegen "bärenstarken" BVB
Am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) soll Ingolstadt die Euphoriewelle auch gegen Dortmund weiter tragen. In ihrem allerersten Bundesliga-Spiel siegten die Schanzer mit 1:0 in Mainz. "Wir müssen immer 100 Prozent geben, dann sind wir auf jeden Fall konkurrenzfähig", ist sich Kapitän Matip sicher. Allerdings wird die Borussia ein anderes Kaliber - Rechtsverteidiger Levels erwartet eine Mannschaft, "die nicht so schlecht Fußball gespielt hat zum Auftakt". Trotzdem will der FCI "am Sonntag wieder unser Ding über 90 Minuten durchziehen und dann schauen wir mal, was Dortmund für Lösungen hat", sagt ein selbstbewusster Stürmer Hinterseer, der Ingolstadts historischen Premierentreffer erzielte. Der BVB fegte Gladbach zum Auftakt mit 4:0 aus dem Stadion. "Die Mannschaftsleistung war von der ersten bis zur letzten Minute bärenstark", lobte Flügelflitzer Reus, am Donnerstag in der Europa-League-Quali beim Spektakel bei Odds BK (4:3) geschont. "Wenn wir in diesem Stil weiterspielen, können wir eine gute Rolle in der Liga spielen", meint Linksverteidiger Schmelzer.
Hat Gladbach den Weckruf verstanden?
Am Sonntagabend (17.30 Uhr) möchte Mönchengladbach in der Liga ankommen. Beim 0:4-Auftakt in Dortmund hatte Torwart Sommer "einen Klassenunterschied" ausgemacht. "Wir müssen schnell lernen aus dem, was wir falsch gemacht haben. Und das ist eine Menge", forderte Sportdirektor Max Eberl. "Wir müssen sehr hart arbeiten, sonst könnte es gefährlich werden", warnt Trainer Lucien Favre. Hat die Borussia den Weckruf verstanden? "Alles fängt bei Null an, wir müssen uns jeden Punkt hart erarbeiten. So weit die schmerzhafte Erkenntnis", so Verteidiger Jantschke. Gegner Mainz dürfte entgegenkommen, nicht das Spiel machen zu müssen. "In den Spielen, in denen wir aus unseren Positionen heraus umschalten können und ins Pressing kommen, werden wir unsere Punkte holen", ist sich FSV-Coach Martin Schmidt sicher und will die Pleite gegen Ingolstadt vergessen machen: "Wir wollen beweisen, dass wir besser sind."
1. Bundesliga - Scorer 2015/16
1. Modeste, Anthony | 1. FC Köln | |
Spiele: 1 | Punkte: 3 | |
2. Aubameyang, Pierre-Emerick | Borussia Dortmund | |
Spiele: 1 | Punkte: 2 | |
3. Douglas Costa | Bayern München | |
Spiele: 1 | Punkte: 2 | |
4. Heller, Marcel | SV Darmstadt 98 | |
Spiele: 1 | Punkte: 2 | |
5. Kalou, Salomon | Hertha BSC | |
Spiele: 2 | Punkte: 2 |
1. Bundesliga - 2. Spieltag
1. Bundesliga - Tabelle
Pl. | Verein | Tore | Pkte. | |
---|---|---|---|---|
1 | Hertha BSC | 2:1 | 4 | |
2 | Bayern München | 5:0 | 3 | |
3 | Borussia Dortmund | 4:0 | 3 | |
4 | FC Schalke 04 | 3:0 | 3 | |
5 | 1. FC Köln | 3:1 | 3 | |
6 | Bayer 04 Leverkusen | 2:1 | 3 | |
VfL Wolfsburg | 2:1 | 3 | ||
8 | FC Ingolstadt 04 | 1:0 | 3 | |
9 | SV Darmstadt 98 | 2:2 | 1 | |
Hannover 96 | 2:2 | 1 | ||
11 | Werder Bremen | 1:4 | 1 | |
12 | Eintracht Frankfurt | 1:2 | 0 | |
TSG Hoffenheim | 1:2 | 0 | ||
14 | FC Augsburg | 0:1 | 0 | |
1. FSV Mainz 05 | 0:1 | 0 | ||
16 | VfB Stuttgart | 1:3 | 0 | |
17 | Bor. Mönchengladbach | 0:4 | 0 | |
18 | Hamburger SV | 0:5 | 0 |
1. Bundesliga - Torjäger 2015/16
1. Heller, Marcel | SV Darmstadt 98 | |
Spiele: 1 | Tore: 2 | |
2. Mkhitaryan, Henrikh | Borussia Dortmund | |
Spiele: 1 | Tore: 2 | |
3. Müller, Thomas | Bayern München | |
Spiele: 1 | Tore: 2 | |
4. Aubameyang, Pierre-Emerick | Borussia Dortmund | |
Spiele: 1 | Tore: 1 | |
5. Benatia, Medhi | Bayern München | |
Spiele: 1 | Tore: 1 |
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