Kein Wunder, aber auch kein zweites Debakel: Der VfL Wolfsburg hat sich beim SSC Neapel anständig aus der Europa League verabschiedet und für die peinliche 1:4-Heimpleite vor einer Woche halbwegs rehabilitiert. Der Bundesliga-Zweite erkämpfte sich im Viertelfinal-Rückspiel bei den heimstarken Italienern nach einem 0:2-Rückstand noch ein achtbares 2:2 (0:0).
Die Lehren:
Beide Mannschaften haben sich nicht groß wehgetan im Viertelfinal-Rückspiel. Wolfsburg war in der ersten Hälfte das bessere Team, nutzte die sich bietenden Möglichkeiten aber nicht aus. Nach dem Seitenwechsel sorgte Neapel endgültig für klare Verhältnisse im San Paolo.
Dem VfL war das Fehlen von etlichen Stammspielern anzumerken. Zwar kamen die Gäste im ersten Durchgang zu mehreren Tormöglichkeiten, das sonst so druckvolle Spiel fand in Neapel jedoch nicht statt. Das Team von Dieter Hecking zeigte nach den zwei Gegentreffern allerdings Moral und schaffte zumindest noch den Ausgleich.
Für Wolfsburg geht es in den kommenden Wochen darum den zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga abzusichern und am Mittwoch (ab 20:30 Uhr im Liveticker auf eurosport.yahoo.de)gegen Bielefeld den Einzug ins Pokalfinale klarzumachen.
Die Stimmen:
Klaus Allofs (Sportdirektor VfL Wolfsburg): "Wir haben es gerade in der ersten Halbzeit gut gespielt, leider verpasst ein Tor zu machen. In der zweiten Halbzeit haben wir alte Fehler gemacht, aber eine tolle Moral bewiesen und sind zurückgekommen. Man darf sich in diesem Wettbewerb gerade in Richtung Finale keinen schwachen Tag erlauben, wie wir das im Hinspiel gemacht haben.“
Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg): "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt und viel Druck gemacht. Es hat die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt. Nach dem Seitenwechsel haben wir zwei Mal geschlafen in der Rückwärtsbewegung und dann war das Thema eigentlich schon gegessen."
Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Wenn du so ein Wunder schaffen willst, musst du die Möglichkeiten nutzen. Das haben wir nicht geschafft."
Die Höhepunkte:
1. Ganz dicke Möglichkeit direkt in der ersten Minute. Nach Flanke von Caligiuri kommt in der Mitte Perisic an den Ball und Andujar muss sich ganz lang machen, um das Leder noch aus dem Winkel zu kratzen.
29. Tolle Flanke von Perisic von der linken Seite. Am zweiten Pfosten lauert Guilavogui, aber Raul Albiol kratzt das Leder von der Linie.
33. Wieder kommt der Ball hoch in den Sechzehner und diesmal ist Bendtner per Kopf zur Stelle. Nur um Haaresbreite streift das Leder am Pfosten vorbei. Eine Wolfsburger Führung ist überfällig.
41. Der VfL hat die nächste Möglichkeit. Bendtner wird schön freigespielt und kommt aus guter Position im Strafraum zum Schuss. Andujar ist wieder zur Stelle und pariert den Ball.
51. TOOOR für den SSC Neapel! Wolfsburg ist weit aufgerückt und das nutzt Neapel eiskalt aus. Higuain bedient Callejon, der von der Strafraumgrenze abzieht. Rodriguez fälscht den Ball ab, der unhaltbar über seinen Schweizer Landsmann Benaglio hinweg ins Tor geht.
66. TOOOR für den SSC Neapel! Überragend leitet Insigne mit einer Flanke auf den zweiten Pfosten ein, wo Higuain hervorragend ablegt auf Mertens. Der Belgier scheitert im ersten Versuch an Benaglio, den Nachschuss bringt er jedoch im Netz unter.
71. TOOOR für den VfL Wolfsburg! Nach einer Ecke von der rechten Seite steigt Klose am Höchsten und köpft das Leder ins Netz.
74. TOOOR für den VfL Wolfsburg! Guilavogui bringt den Ball aus abseitsverdächtiger Position in die Mitte, wo Perisic reaktionsschnell ist und das Leder per Kopf ins Tor befördert.
89. Fast der Siegtreffer für Wolfsburg. Nach Vorarbeit von Dost hat Caligiuri aus spitzem Winkel die Möglichkeit, doch der Ball geht knapp am Tor vorbei.
Der Kracher: Wolfsburger Moral
Der VfL Wolfsburg gab sich auch nach zwei Gegentoren im Rückspiel nicht auf und kam zumindest durch zwei Treffer innerhalb von drei Minuten noch zum Ausgleich.
Im Abseits: Unterstützung im San Paolo
Noch nicht einmal halb voll war das San Paolo im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League. Die Anhänger der "Azzurri“ hatten offenbar kein großes Interesse an der Partie. 600 Anhänger aus Wolfsburg begleiteten ihre Mannschaft an den Vesuv.
Die Statistik: 26
Auf den Spuren von Diego Maradona wandeln Gonzalo Higuain und Co. Im Jahr 1989 holte der SSC Neapel den UEFA-Cup-Titel. 26 Jahr später könnte der zweite große internationale Titel folgen.
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