Gomez schießt Florenz ins Halbfinale
Mario Gomez lässt den AC Florenz vom zweiten Europapokalsieg der Vereinsgeschichte träumen. Der deutsche Stürmer brachte die Italiener am Donnerstag beim 2:0 gegen Dynamo Kiew mit seinem Tor in der 43. Minute in Führung und war damit maßgeblich am Einzug ins Halbfinale der Europa League beteiligt. Das Hinspiel beim ungeschlagenen Tabellenführer der ukrainischen Liga hatte 1:1 geendet.
Neben der Fiorentina und dem SSC Neapel, Bezwinger des Bundesliga-Zweiten VfL Wolfsburg, schafften es auch Titelverteidiger FC Sevilla und Dnjepr Dnjepropetrowsk in die Runde der letzten Vier. Die Paarungen werden am Freitag (12.00 Uhr) in Nyon ausgelost.
Sevilla genügte ein 2:2 (1:0) bei Zenit St. Petersburg, um nach dem 2:1 im Hinspiel einen weiteren Schritt Richtung Finale in Warschau am 27. Mai zu gehen. Der ukrainische Vize-Meister Dnjepropetrowsk löste das Halbfinalticket durch ein 1:0 (0:0) gegen den FC Brügge nach dem 0:0 vor einer Woche.
Gomez ließ die Fiorentina-Fans im Stadio Artemio Franchi jubeln. Er erzielte sein Tor nach einer Flanke von links aus fünf Metern Entfernung mit dem Schienbein. In der Nachspielzeit erhöhte Juan Vargas (90.+4). Florenz hatte 1961 den Europapokal der Pokalsieger gewonnen. Zuletzt standen die Italiener 2008 im UEFA-Cup-Halbfinale.
Das Wunder bleibt aus
Auch mit vereinten Wolfsburger Kräften ist Marek Hamšík (l.) kaum aufzuhalten
Nicht noch einmal blamiert, aber klar gescheitert: Der VfL Wolfsburg ist in der Europa League nach einem 2:2 beim SSC Neapel im Viertelfinale ausgeschieden.
Nach dem 1:4-Hinspiel-Debakel vor einer Woche war der Bundesligist im baufälligen Stadio San Paolo insgesamt ohne Chance auf das Weiterkommen. Für die konterstarken Neapolitaner machten Jose Callejón (50.) und Dries Mertens (65.) mit der 2:0-Führung den Halbfinal-Einzug klar. Timm Klose (71.) und Ivan Perisic (73.) glichen immerhin noch für den VfL aus, auf den mit dem Bundesliga-Spitzenspiel in Mönchengladbach und dem DFB-Pokal-Halbfinale in Bielefeld weitere wichtige Aufgaben zukommen.
Die Wolfsburger zeigten auch ohne die leicht verletzten Kevin De Bruyne, André Schürrle und Vieirinha eine bessere Partie als vor einer Woche, als sie im heimischen Stadion geradezu vorgeführt wurden. Die Gäste bestimmten das Spiel von Beginn an. "Hauptziel ist erstmal, einen besseren Eindruck zu machen. Mal schauen, welche Dynamik das aufnimmt", erklärte Trainer Dieter Hecking kurz vor dem Anpfiff im TV-Sender Sky. Seine Schützlinge hätten schon nach knapp einer Minute führen können, doch Perisic scheiterte mit einer Direktabnahme an Neapels Schlussmann Mariano Mandujar.
Neapel zunächst im Schongang
Der Vierte der italienischen Serie A ließ es allerdings deutlich ruhiger angehen als in Wolfsburg. Der SSC Neapel attackierte nicht so früh und schien sich ein bisschen schonen zu wollen. Erst eine Minute vor der Pause tauchten die Gastgeber erstmals gefährlich vor dem Tor von Diego Benaglio auf: Der Argentinier Gonzalo Higuaín setzte seinen Volleyschuss neben den Kasten.
Im VfL-Sturmzentrum mühte sich Nicklas Bendtner, den Trainer Hecking überraschend in die Startelf beordert hatte. Der eigenwillige Däne hatte zuletzt eine Geldstrafe zahlen müssen, weil er am Samstag zu spät zum Abschlusstraining für das Schalke-Spiel gekommen war. In Neapel erhielt er trotzdem eine Chance für den zuletzt nicht mehr ins Tor treffenden Mittelstürmer Bas Dost, der später eingewechselt wurde.
Kurz vor der Halbzeit scheiterte Bendtner mit einem Flachschuss an Mandujar. Der argentinische Tormann der Italiener war in der ersten Hälfte der beste SSC-Spieler. Der Abschluss war das einzige Manko des Bundesliga-Zweiten. "Das, was wir verlangt haben, hat die Mannschaft umgesetzt", sagte Allofs zur Pause. "Sehr gut, wenn das Hinspiel nicht wäre."
Mit Moral zum anständigen Abschied
Der positive Eindruck war kurz nach Wiederanpfiff dahin. Neapel bemühte sich nun mehr und kam schnell zum Erfolg, als Ricardo Rodriguez einen Schuss von Callejón unhaltbar abfälschte. Benaglio verhinderte nur eine Minute später den zweiten Treffer des Spaniers. Der Schweizer war aber machtlos, als der Belgier Mertens im zweiten Versuch zum 2:0 abstaubte.
Immerhin zeigte Heckings Mannschaft Moral und kam durch die Kopfballtore von Klose und Perisic sogar noch zum nicht unbedingt erwarteten Ausgleich. Vor dem 2:2 stand Flankengeber Josuha Guilavogui allerdings im Abseits. Naldo hätte mit einem Fernschuss sogar fast noch zum Sieg getroffen (78.).
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