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Kehrt ein alter Bekannter bald zurück in die Bundesliga? Zuletzt noch in der Türkei bei Besiktas unterwegs, könnte Nationalspieler Mario Gomez schon bald wieder in der Bundesliga kicken. Der VfL Wolfsburg macht's möglich.
Wie mehrere türkische Medien berichte, hat der VfL Wolfsburg ein offizielles Angebot beim AC Florenz hinterlegt. Rund 14 Millionen Euro wären die Wölfe bereit zu zahlen, um sich die Dienste des ehemaligen Stürmers des VfB Stuttgart und des FC Bayern München zu sichern.
Der 30-Jährige spielte zuletzt in der Türkei für Besiktas und ist dorthin auch in der kommenden Saison verliehen. Die Türken hatten allerdings auf Bitten Gomez' die angelegte Kaufoption verstreichen lassen. Für drei Jahre soll der Nationalspieler in Wolfsburg unterschreiben, wenn die Verhandlungen mit allen Parteien erfolgreich verlaufen.
Zuletzt hatte Gomez allerdings gegenüber NTV Sport erklärt: "Ich bin optimistisch, hier zu bleiben." Er knüfte einen Verbleib in Istanbul an Investitionen in die Mannschaft, um auch in der kommenden Saison konkurrenzfähig zu sein: "Ich habe dem Verein mitgeteilt, dass, falls meine Erwartungen erfüllt werden, ich bleiben werde."
DFB-Team Löw nimmt Reus aus dem Rennen
Ascona -
Marco Reus hatte es nicht kommen sehen. Zwar hatte er schon im Pokalfinale vor zehn Tagen gegen den FC Bayern gewaltig zu leiden gehabt. Doch immerhin hatte er durchgehalten und war am Ende sogar zum Elfmeterschießen angetreten. Dass Schmerzen bleiben würden nach einer solchen Schlacht, damit hatte Reus gerechnet, „bei 120 Minuten ist das kein Wunder“, sagte er zum Beginn des EM-Camps in Ascona. Reus ist daran gewöhnt, wegen seiner Leiste Phasen der Schonung einzulegen, eigentlich hat er das im Griff. „Ich denke, ab nächster Woche kann ich wieder normal trainieren“, sagte er noch. Doch daraus wurde nichts.
Am Dienstag erfuhr Reus, dass es nicht getan sein wird mit ein paar ruhigeren Tagen. Am Morgen seines 27. Geburtstags nahmen ihn die Ärzte aus dem Rennen um die EM-Teilnahme. Der Dortmunder wird das Turnier in Frankreich wie schon die WM vor zwei Jahren verletzt verpassen. „Marco hat massive gesundheitliche Probleme“, teilte Joachim Löw am Mittag mit, „er kann nur geradeaus laufen. Die Ärzte sind sehr, sehr skeptisch.“ Und anstatt die Ärzte nach Hause zu schicken, wie es Pep Guardiola wohl getan hätte, ließ Löw die Hoffnung auf Reus fahren: „Es ist eine bittere Entscheidung. Er wäre für uns eine enorme Bereicherung gewesen.“
Mats Hummels dachte wohl wie sein Mannschaftskollege Reus an die üblichen Folgen eines Pokalfinals, als er mit der DFB-Auswahl nach Ascona reiste – und war erstaunt, als sich das Zwicken in der Wade als Muskelfaserriss erwies. Doch anders als Reus wird sich Hummels im Kreis der Nationalmannschaft auskurieren dürfen, seine Prognose ist gut, haben die Ärzte gesagt. Wann immer ein angeschlagener Spieler in Löws Aufgebot stand, wurde er zur entscheidenden Turnierphase gesund. Löws Vertrauen in die Ärzte ist entsprechend groß. Daher gab es bei Reus für ihn nichts zu diskutieren.
Wadenverletzung bremst Bellarabi aus
Zu den drei weiteren Namen auf seiner Streichliste sagte der Bundestrainer nichts mehr. Löw meinte wohl vor allem Julian Brandt, als er im allgemeinen Teil seiner Ausführungen erklärte, dass es für die nicht berücksichtigten Spieler „Chance und Motivation für die Zukunft“ gewesen sei, zum erweiterten Kader gehört zu haben. Karim Bellarabi wurde im engen Rennen um einen Kaderplatz zuletzt von einer Wadenverletzung gebremst. Sebastian Rudy (26) muss wohl einsehen, dass Joshua Kimmich (21) die Zukunft bei Löw gehört, obwohl er in den vergangenen zwei Jahren regelmäßig zum DFB-Aufgebot zählte. Eine weitere knappe Entscheidung, allerdings war mit derartigen Entscheidungen zu rechnen, wenn der Trainer des Weltmeisters von den besten 24 Feldspielern im Land vier fortschicken muss.
Bayern-Block dominiert
Indem er Rudy ausschloss, ließ Löw die Gelegenheit aus, die Liste der im DFB-Kader vertretenen Vereine um die TSG Hoffenheim zu erweitern. So bleibt es bei 16 Klubs, die 23 Nationalspieler stellen. Eine kuriose Konstellation: Von den im Saisonfinale so formstarken Leverkusenern ist nur der Torwart dabei, Borussia Dortmund stellt nach einem fabelhaften Jahr zwei Spieler. Den einzigen wirklichen Block bilden die Münchner, die zu fünft vertreten sind.
Ansonsten ist die deutsche Auswahl eine nicht unbedingt homogene Gruppe – und nicht alle Mitglieder haben erfolgreiche Runden hinter sich: Julian Draxler und André Schürrle erlebten mit dem VfL Wolfsburg ein Seuchenjahr, Benedikt Höwedes und Leroy Sané retteten sich mit Schalke so gerade in die Europa League. Der neunte Platz war für den 1. FC Köln zwar ein Erfolg, dennoch kann man kaum sagen, dass Jonas Hector auf einer Welle der Euphorie zur Nationalmannschaft geritten kam. Emre Can verlor mit Liverpool zwei Finals und verpasste das internationale Geschäft, Shkodran Mustafi wurde mit Valencia Zwölfter – 47 Punkte hinter Meister FC Barcelona. Galatasaray Istanbul holte zwar noch den Pokal, wurde als Titelverteidiger aber mit Lukas Podolski nur Sechster der türkischen Liga. Manchester United schloss die Premier League auf Rang fünf ab – wobei Bastian Schweinsteiger wenig Anteil daran hatte, weil er ständig verletzt war.
Joachim Löw wird sich nicht groß sorgen wegen seiner bunten Truppe. Die erste Woche im Trainingscamp war dazu gedacht, die in den vergangenen Monaten unterschiedlich belasteten Spieler auf ein vergleichbares körperliches Niveau zu bringen, was mittlerweile abgesehen von Hummels soweit vollzogen ist. Nun folgt die Zeit, in der der Bundestrainer seine Magie wird walten lassen. Am 12. Juni soll in Lille eine geschlossene Mannschaft auf dem Platz stehen. Und es ist damit zu rechnen, dass dieses Vorhaben gelingen wird.
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