sexta-feira, 1 de julho de 2016

Es gibt (fast) keinen Grund optimistisch zu sein

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Das wars. Machen wir uns nichts vor. Am Samstag ist für Deutschland Schluss bei dieser EM. Schließlich trifft die DFB-Elf im Viertelfinale auf Italien (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei t-online.de). So war es immer und so wird es daher auch immer sein. Zumindest wenn man das Prinzip des "hundertsten Affen" zu Rate zieht.


Es beruht auf einer pseudo-naturwissenschaftlichen Tatsache, die auf eine Beobachtung aus dem Jahre 1958 zurückzuführen ist. Wissenschaftler fütterten auf einer Insel eine Gruppe Affen mit Süßkartoffeln.

Mit der Zeit verbreitete sich unter den Tieren das Verhalten, die Kartoffeln vor dem Verzehr zu waschen. Als auch der hundertste Affe damit begann, war angeblich die kritische Anzahl überschritten, so dass bereits am selben Abend alle Affen begannen, ihre Süßkartoffel zu waschen. Die Erfahrung hatte das kollektive Bewusstsein erreicht und konnte nun von Geist zu Geist blitzschnell weitergegeben werden.

Deutschland hat ein Italien-Trauma

Vor diesem Hintergrund ist also klar: Fußball-Deutschland hat ein gewaltiges Italien-Trauma. Derzeit leben rund 28 Millionen Menschen in Deutschland, die älter als 60 Jahre sind. Darunter, davon muss man ausgehen, finden sich locker mehr als 100 Fans der deutschen Nationalmannschaft.
Sie haben also bereits mitbekommen, wie uns die Italiener 1970 im sogenannten Jahrhundertspiel bei der WM in Mexiko mit 4:3 nach Verlängerung aus dem Turnier gekegelt haben. Sie haben erlebt wie die Italiener uns bei der WM 1982 im Finale von Madrid mit 3:1 das Fell über die Ohren gezogen haben. Vom 0:2-Halbfinal-Aus bei der WM 2006 im eigenen Land ganz zu Schweigen. Und von der 2012er 1:2-EM-Pleite, ebenfalls im Halbfinale, müssen wir hier gar nicht reden.

DFB-Auswahl blüht das EM-Aus

Muss die DFB-Elf bei großen Turnieren gegen Italien ran, dann war bisher für eine deutsche Nationalmannschaft stets Endstation. Geht es nach dem oben beschriebenen Prinzip des "hundertsten Affen" dann wissen wir jetzt schon, was uns blüht: das EM-Aus. Dieses Mal also im Viertelfinale.
Diese Erfahrung teilen sich neben Millionen deutscher Fans auch generationenübergreifend Nationalspieler wie Schnellinger, Vogts, Overath, Seeler, Beckenbauer, Breitner, Rummenigge, Schumacher, Briegel, Ballack, Metzelder, Schneider, Lahm, Schweinsteiger, Neuer, Özil und viele weitere Stars.

Neuer und Co. wollen von einem Italien-Trauma nichts wissen

Wenn die deutsche Nationalmannschaft am Samstag in Bordeaux erneut auf Italien trifft, dann stehen mit Manuel NeuerJerome Boateng, Mats Hummels,Sami KhediraToni KroosMesut Özil undMario Gomez wahrscheinlich gleich sieben Spieler in der Startelf von Joachim Löw, die auch 2012 bei der Niederlage in Warschau dabei waren.
Die heutigen Protagonisten erklären dennoch unisono, dass sie kein Italien-Trauma haben. Und man ist zum ersten Mal richtig froh darüber, dass die Millionäre von heute in ihren Mannschaftsquartieren mittlerweile so sehr von der Außenwelt abgeschottet sind, dass selbst dem kollektiven Bewusstseinssprung von Geist zu Geist über die hohen Mauern des Luxushotels Ermitage vielleicht doch Grenzen gesetzt sind. Hundert Affen hin oder her.

Löw: "Wir sind bereit Geschichte umzuschreiben"

Und so möchte man den Ausführungen des Bundestrainers gerne Glauben schenken. "Wir haben kein Italien-Trauma", sagte Löw. Er halte davon nichts. Das sei alles kalter Kaffee. Ein frischer Espresso sei ihm lieber. "Wir sind bereit Geschichte umzuschreiben", sagte auch Torwarttrainer Andreas Köpke.
Der Keeper war immerhin dabei, als die Italiener bei der EM 1996 in der Vorrunde gegen uns nicht über ein 0:0 hinauskamen, dabei sogar einen Elfmeter verschossen und anschließend nach Hause fahren mussten. Ja hallo, wenn das nichts ist. Und wer damals Europameister wurde, weiß ja wohl jeder.
t-online.de/

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