Langweilige Bundesliga? Wohl kaum! Auch in dieser Saison garantiert der Abstiegskampf Hochspannung. Zehn Teams kämpfen um die Erstklassigkeit. Der Überblick über das Restprogramm.
Wer nach Beispielen für einen intensiven Abstiegskampf sucht, muss in der deutschen Fußball-Historie nicht weit zurückschauen. Erst im vergangenen Jahr waren bis zum 34. Spieltag sechs Teams gefährdet. Im viel gefeierten spannendsten Abstiegskampf der Bundesliga-Geschichte gab es am letzten Wochenende der Saison mit den Partien Hannover-Freiburg und Paderborn-Stuttgart zwei direkte Abstiegsduelle. Dass der Kampf um den Klassenerhalt zuletzt vor dem 34. Spieltag praktisch entschieden war, ist bereits neun Jahre her.
Eine Entscheidung scheint in dieser Saison bereits gefallen zu sein: Hannover 96 ist weit abgeschlagen und wenn man Historie und Statistik glauben möchte, ist der Klub so gut wie abgestiegen. Nach dem 27. Spieltag hat seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel noch kein Team zehn Punkte auf den Relegationsplatz oder den 15. Rang aufgeholt. Davor aber ist das Feld dicht zusammengerückt. Die Plätze 17 (Frankfurt) und neun (Köln) trennen nur sechs Punkte.
Direkte Duelle an jedem Spieltag
Mehr als die Hälfte der Liga kann sich aktuell also nicht sicher fühlen. Zur Erinnerung: Düsseldorf konnte vor knapp drei Jahren nach Spieltag 27 nicht einmal neun Punkte Vorsprung auf Platz 17 vor dem direkten Abstieg retten. Sicher, die Fortuna ist ein Extrembeispiel. Aber seit einschließlich der Saison 2008/2009 ist immer ein Klub abgestiegen, der nach dem 27. Spieltag noch auf Platz 15 oder höher stand. Und im Gegenzug rettete sich immer ein Verein, der sieben Spieltage vor Schluss noch auf Abstiegskurs war.
Das ist auch 2016 möglich. Die TSG Hoffenheim hat unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann eine beeindruckende Leistungssteigerung gezeigt, der 28-Jährige holte im Schnitt fast zwei Punkte pro Spiel (1,86). Auch Bremen hat sich mit einem Zwischensprint eine deutlich verbesserte Ausgangslage erarbeitet. Durch zwei 4:1-Siege gegen Hannover und Leverkusen hat Werder die Abstiegsränge verlassen. Daneben bewegen sich Mannschaften wie der Hamburger SV oder der VfB Stuttgart plötzlich auch wieder in der Gefahrenzone. Beide Teams waren bereits auf dem besten Weg zum Klassenerhalt.
Beim Blick auf das Restprogramm ist vor allem interessant, wer noch gegen Dortmund und Bayern spielen muss. Die meisten Gegner innerhalb der Liga scheinen auch für Abstiegskandidaten jederzeit schlagbar zu sein - eben bis auf den BVB und die Münchner. Wer in der Rückrunde bereits gegen die Spitzenteams gespielt hat, ist im Vorteil. Zwei abstiegsbedrohte Klubs müssen noch gegen beide antreten.
Vor allem aber werden die direkten Duelle entscheiden. Das verspricht Hochspannung für jeden der verbleibenden sieben Spieltage. Denn weil so viele Mannschaften abstiegsbedroht sind, gibt es noch viele dieser Sechs-Punkte-Spiele. Darmstadt trifft ab dem kommenden Wochenende auf fünf unmittelbare Konkurrenten hintereinander. Und auch am letzten Spieltag könnte es wieder zwei direkte Duelle geben.
Klicken Sie sich durch die Tabellensituationen, Restprogramme und die aktuelle Form der zehn abstiegsbedrohten Bundesligisten.
Die Abstiegskandidaten im Überblick
FSV Mainz 05 wohl bis zum Saisonende ohne Knie-Patient Yoshinori Muto
Japans Nationalspieler Yoshinori Muto bleibt vom Verletzungspech verfolgt und damit wohl bis zum Saisonende im Lazarett des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05. Wie eine MRT-Untersuchung in der Uniklinik ergab, hatte der 23 Jahre alte Angreifer am Mittwoch im Training einen Außenbandriss im rechten Knie erlitten."Das ist eine tragische Sache. Ich hatte mir bereits kleine Planspiele überlegt, die ich nun aber wieder ad acta legen muss", sagte Trainer Martin Schmidt vor der Partie gegen den FC Augsburg am Samstag.Da Muto im Februar wegen eines Anrisses im selben Band bereits wochenlang ausgefallen war, werden die Vereinsärzte nun zusammen mit dem Japaner eine auf Knieverletzungen spezialisierte Klinik konsultieren, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dass Muto in der laufenden Saison noch einmal auf den Platz zurückkehren wird, ist unwahrscheinlich.Ziemlich sicher ist indes, dass Augsburg in der kommenden Saison in der Bundesliga spielen wird - glaubt zumindest Schmidt. "Das ist kein Abstiegskandidat, nie und nimmer. Die Europa League ist nun weg, jetzt werden wir das wahre Augsburg sehen", sagte der Schweizer.
Nenhum comentário:
Postar um comentário