"Wir müssen mindestens zwei Tore machen", hatte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel unmittelbar nach dem 1:1 aus dem Hinspiel gesagt. In Liverpool war dieses Ziel nach neun Minuten erreicht. Der BVB legte forsch los und zeigte den etwas schläfrig anmutenden Reds durch extremes Pressing rasch die Grenzen auf: Vorne sorgte Aubameyang für Unruhe. Der Gabuner hatte dann auch die erste Hochprozentige, scheiterte jedoch an Liverpools Schlussmann Mignolet. Mkhitaryan stand aber richtig und staubte zum 1:0 ab (5.). Kurz darauf veredelte Aubameyang einen tollen Pass in die Tiefe von Reus zum 2:0 (9.). Zwei Dinge waren da schon klar: Es wird keine Verlängerung geben, und die Reds brauchten drei Tore, um nicht auszuscheiden.
Die Engländer bewiesen Moral und meldeten nach 15 Minuten gegen nicht mehr ganz so gallige Westfalen eigene Ansprüche an. Vor dem Tor ließen die Reds aber zu viel liegen, sodass der BVB, der selbst immer wieder Nadelstiche setzte, trotz einiger Druckphasen der Hausherren die erste Hälfte unbeschadet überstand. Das änderte sich nach Wiederanpfiff, als Origi durchbrach und den Anschlusstreffer markierte (48.). Die BVB-Antwort gab Reus, der mit einem feinen Ball ins lange Eck zum 3:1 die Verhältnisse wieder ins rechte Licht rückte (57.). Ruhe kehrte allerdings nicht ein, denn in Liverpool bahnte sich eine magische Nacht aus Sicht der Briten an: Coutinho aus 16 Metern (66.) und Sakho per Kopf (78.) brachten den Kop zum Beben.
Das Team von Jürgen Klopp nutzte die Schlussphase, um noch einmal richtig Dampf zu machen. Tuchel brachte in dieser Phase Gündogan und Ramos. Die Partie war auf des Messers Schneide und wurde am Ende ein englisches Freudenfest: Verantwortlich dafür war Innenverteidiger Lovren, der in der ersten Minute der Nachspielzeit per Kopf zur Stelle war und den vielumjubelten Siegtreffer zum 4:3 erzielte. Der BVB musste sich demnach in einem furiosen Spiel auf besonders bittere Weise geschlagen geben und schied aus. Auf den ersten Sieg einer deutschen Mannschaft an der Anfield Road wird man zudem weiterhin warten müssen.
Donezk macht in Hälfte eins alles klar
Glücklich: Donezks Dario Srna (2.v.li.) nach dem 1:0.
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Schachtar Donezk hatte mit dem 2:1-Sieg bei Sporting Braga bereits mehr als die halbe Miete eingefahren. Zu Hause ließen die Ukrainer auch nichts anbrennen und räumten noch in Durchgang eins sämtliche Restzweifel aus dem Weg: Srna per Strafstoß (25.) und ein Eigentor von Ricardo Ferreira (42.) bescherten Schachtar ein komfortables 2:0 zur Pause. Kovalenko (50.) sowie ein weiteres Eigentor von Ricardo Ferreira (74.) sorgten in Hälfte zwei für den 4:0-Endstand.
Villarreal erobert die goldene Stadt im Eiltempo
Etwas kniffliger schien die Aufgabe des FC Villarreal, der mit einem 2:1-Heimsieg im Gepäck die Reise nach Prag zu Sparta antrat und dem Wissen, dass die Tschechen daheim ein ziemlich ungemütlicher Gegner sein können. Diesmal war das nicht der Fall, denn Sparta erwischte einen rabenschwarzen Tag und musste seine Hoffnungen auf eine etwaige Halbfinal-Teilnahme bereits in der Halbzeit begraben: Goalgetter Bakambu traf schon nach fünf Minuten für die Spanier, ehe Samu Castillejo (43.) und Bruno Soriano (45.+1) das Gelbe U-Boot endgültige in sichere Gewässer lotsten. Nachdem die Fesseln gelöst waren, lieferten sich beide Mannschaften ein abwechslungsreiches Duell, das nach weiteren Toren von Bakambu (49.) sowie Prags Dockal (65.) und Krejci (71.) schlussendlich mit 4:2 für die Spanier ausging.
Nachschlag in Andalusien: Sevilla jubelt am Ende
Titelverteidiger Sevilla und Athletic Bilbao lieferten sich im rein spanischen Duell einen offenen Schlagabtausch, in dem aber beide Mannschaften vor dem Tor die nötige Effizienz vermissen ließen, sodass es lange Zeit in Andalusien torlos blieb. Ein Ergebnis, das vor allem Sevilla gelegen kam, hatte es doch im San Mames vor einer Woche mit 2:1 gewonnen. Die Basken mussten zwei Tore erzielen und schafften das auch, allerdings nicht ohne Nebengeräusche: Zuerst markierte Top-Torjäger Aduriz seinen zehnten Treffer im elften Spiel (57.), doch dann versetzte Gameiro den baskischen Hoffnungen einen herben Dämpfer (59.). Nach 80 Minuten stand aber Raul Garcia richtig, traf per Kopf und erzwang die Verlängerung. In dieser hatte Athletic Glück, als ein verunglückter Iturraspe-Kopfball an den rechten Pfosten klatschte (100.). Die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen: In diesem wurden zunächst alle Elfmeter sicher verwandelt, ehe Benat zu mittig schoss. Sevilla hatte alle Trümpfe auf der Hand und gab sie nicht mehr her. Held des Abends war Gameiro, der den letzten Elfmeter, vor dem es sogar noch eine kleine Rudelbildung gab, furios unter Mithilfe des Aluminiums in die Maschen drosch.
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