Der FC Augsburg hat seinen erste große Chance vergeben, sich vorzeitig aller Abstiegssorgen zu entledigen. Nach drei Siegen in Folge kam die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl, der zur kommenden Saison wohl zu Schalke 04 wechseln wird, gegen den bereits geretteten 1. FC Köln nicht über ein über weite Strecken niveauarmes 0:0 hinaus. Auch aus einem Platzverweis für den Kölner Matthias Lehmann (57.) konnte sie keinen Nutzen ziehen.
"Wir hätten natürlich gerne einen Dreier mitgenommen, aber ein Punkt kann auch wichtig sein", sagte Stefan Reuter bei Sky. Augsburgs Manager monierte allerdings einen nicht gegebenen Elfmeter in der ersten Halbzeit: "Modeste geht ganz klar mit dem Arm zum Ball. Unvorstellbar, dass das von vier Schiedsrichtern keiner sieht." Kölns Jonas Hector war derweil zufrieden: "Wenn man 30 Minuten in Unterzahl spielt, nimmt man den Punkt gerne mit."
Bei einem weiteren "Dreier" hätten die Augsburger bereits so gut wie sicher für ein sechstes Jahr in der Fußball-Bundesliga planen können. So haben die Schwaben jetzt 37 Punkte und damit zwei Spieltage vor dem Saisonende mindestens vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz, da Werder Bremen (31 Punkte) und der VfB Stuttgart (33) am kommenden Montag aufeinandertreffen.
Erst als Lehmann in der 57. Minute wegen wiederholten Foulspiels von Schiedsrichter Tobias Welz (Wiesbaden) die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, nahm der Druck der Augsburger nach einer bis dahin weitgehend ereignislosen Begegnung etwas zu. Ein Freistoß des eingewechselten Raul Bobadilla (67.) war der Auftakt zu einer einseitigen Schlussphase, gute Chancen der Augsburger auf den heiß ersehnten Treffer waren aber auch gegen dezimierte Kölner an einer Hand abzuzählen.
FCA ohne Durchschlagskraft
Die 30.144 Zuschauer hatten vor dem Platzverweis vor allem in der ersten Halbzeit eine erschreckend harmlose Augsburger Mannschaft gesehen, der es nicht gelang, die souveräne Kölner Abwehr um den starken Dominic Maroh in Verlegenheit zu bringen. Alle Versuche, an oder in den Strafraum zu kommen, wirkten zu durchsichtig, hinzu kamen immer wieder Abspielfehler.
Die Kölner, die sich bereits am vergangenen Wochenende aller Abstiegssorgen entledigt hatten, traten gelassen auf, zugleich aber souverän und konzentriert. Und sie besaßen früh die Chance zur Führung. Nach einem Eckball von Filip Mladenovic köpfte Maroh nur knapp neben das Tor (2.) von Marwin Hitz. Ansonsten fielen aber auch sie offensiv kaum auf.
Ein Weitschuss von Halil Altintop knapp neben das Tor (23.) war lange Zeit die beste Chance der Augsburger. Auch der Isländer Alfred Finnbogason, immerhin an acht der letzten zwölf Augsburger Tore beteiligt, konnte sich erst spät einigermaßen in Szene setzen, scheiterte aber etwa mit einem Schuss aus der Drehung am Kölner Schlussmann Timo Horn (75.). Die letzte gute Chance vergab erneut Bobadilla (88.).
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