Und das hat einen einfachen Grund: "Die Heimkabine dort hat mehr Flair", die Umkleideräume für die Gäste bezeichnet er hingegen als "sehr einfach gestrickt". Er muss es wissen - nicht nur wegen seiner Vergangenheit als 96-Profi, sondern auch, weil er die karge Atmosphäre in der Gästeumkleide einst auch mal als Spieler des Karlsruher SC kennen lernte. Im November 2008 war das, Stindl erzielte bei der 2:3-Niederlage des damaligen Erstligisten KSC einen Treffer.
2010 wechselte Stindl nach Hannover, 2015 zog es ihn nach Gladbach. Bei seiner erstmaligen Rückkehr in die HDI-Arena könnte dem 27-Jährigen nun erneut ein Treffer gegen Hannover 96 gelingen. Für seinen Trainer Andre Schubert wäre das keine Überraschung. "Ich bin zuversichtlich, dass er bei seinem Ex-Klub ein gutes Spiel machen wird", sagt Schubert. Er bezeichnet Stindl als "sehr wichtig für unser Spiel. Er spielt sowohl in unserem Defensiv- als auch im Offensivverhalten eine entscheidende Rolle, weil er viel unterwegs und immer anspielbar ist. Auch sein Passspiel ist herausragend." Das alles wissen freilich auch die Hannoveraner, die Stindl gern behalten hätten, ihren Leistungsträger im Vorjahr aber aufgrund einer Klausel für drei Millionen Euro ziehen lassen mussten - ein absolutes Schnäppchen für Gladbach.
Stindl verhalf Hannover im Vorjahr zu Klassenerhalt
Stindl trug in der vergangenen Spielzeit maßgeblich zu Hannovers Klassenerhalt bei, ohne ihn stürzte 96 nun böse ab. Der torgefährliche Offensivspieler macht kein Geheimnis daraus, dass er mit seinen früheren Teamkollegen mitfiebert und mitleidet. Dass die 96-Entwicklung "so stark in eine Richtung geht, hatte ich nicht erwartet", sagt Stindl. Der kongeniale Partner von Raffael, der nach seinem Faserriss am Freitag in Gladbachs Kader zurückkehren wird, bezeichnet seinen Wechsel zur Borussia als "absolut richtigen Schritt". Stindl habe sich persönlich weiterentwickelt und verfüge nun auch über Champions-League-Erfahrung.
Zu seinen schönsten Erinnerungen gehören die Europa-League-Zeiten mit Hannover, auch die 96-Fans verbinden herausragende Momente mit ihrem einstigen Kapitän. Alles andere als ein warmer, herzlicher Empfang wäre eine Riesenüberraschung. Und ganz sicher wird Stindl am Freitag nicht nur im Gästetrakt bleiben, sondern auch in die Heimkabine gehen - nicht, um sich dort umzuziehen, sondern nach Spielende, um seinen früheren Weggefährten "Hallo" zu sagen.
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