terça-feira, 28 de junho de 2016

Löw: "Wir haben kein Italien-Trauma"

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Mit dem Einzug ins Viertelfinale hat seine Mannschaft laut Joachim Löw "ein Etappenziel erreicht". Grund zur Euphorie besteht für den Bundestrainer aber nicht: "Ich stimme nicht mit ein in den Chor derjenigen, die uns jetzt zum Topfavoriten ausrufen. Die Slowakei war nicht der Maßstab, um das Turnier zu gewinnen." Vor dem Viertelfinale gegen Italien am Samstag seien daher "Bescheidenheit und Demut das Gebot der Stunde".

Aus Evian berichtet Thiemo Müller

Joachim Löw
"Die Vergangenheit ist kalter Kaffee": Joachim Löw schaut nach vorne.
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Angstgegner Italien, den Deutschland bei acht Versuchen noch nie im Rahmen einer EM oder WM bezwingen konnte, lobt Löw als ebenbürtigen Kontrahenten. Zugleich betont er: "Wir haben kein Italien-Trauma. Die Vergangenheit ist kalter Kaffee. Ein frischer Espresso ist uns lieber. Und der soll uns am Samstag möglichst gut schmecken."
Beeindruckt zeigt sich der Weltmeister-Coach von der neuen Vielseitigkeit der Squadra Azzurra: "Das Verteidigen haben sie ohnehin in Fleisch und Blut. Selbst für Spanien gab es da kein Durchkommen. Wir müssen als Trainerteam noch tüfteln, wie wir in der Offensive Räume finden. Gleichzeitig kontern die Italiener auf einem sehr hohen Niveau. Das ist sicher auch das Verdienst von Trainer Antonio Conte. Er hat erkannt, dass man mit Catenaccio allein kein Turnier gewinnen kann. Sie haben klare Automatismen, sogar den Abgang von Andrea Pirlo gut verkraftet."

Löw: "Italien ist stärker als 2008, 2010 oder auch 2012."

Dass Italien als "zu alt" und "zu defensiv" abgestempelt wurde, war in Augen des Bundestrainers schon vor dem Turnier ein Trugschluss: "Die Wahrheit ist eine andere. Sie haben Erfahrung und Klasse, sind athletisch wie psychisch sehr stark." Löws Fazit: "Italien ist stärker als 2008, 2010 oder auch 2012."
Die 1:2-Halbfinalpleite vor vier Jahren, die bis heute nicht zuletzt dem Bundestrainer angelastet wird, ist natürlich ein öffentliches Thema vor dem Wiedersehen. "Es war eine schmerzliche Niederlage, aber auch eine gute Lehre für mich", sagt Löw heute. "In meiner persönlichen Entwicklung hat sie mich weitergebracht und mir bei der WM 2014 geholfen. Der Plan ist 2012 nicht aufgegangen, das kann immer mal passieren. Aber natürlich übernehme ich als Trainer in solchen Fällen die Verantwortung."

Löw setzt auf die eigenen Stärken

Hinsichtlich des Plans für kommenden Samstag lässt sich Löw wie gewohnt nicht in die Karten schauen. Die Frage nach taktischen Umstellungen - etwa auf eine Dreierkette wie beim 4:1-Testspielsieg Ende März - ließ er unbeantwortet. Pauschale Aussage des Fußballlehrers: "Die eine Wunschelf gibt es ohnehin nicht. Wir machen uns Gedanken, wie die Italiener gegen uns spielen könnten und wie wir darauf reagieren. Grundsätzlich gilt: Wir wollen unseren Fußball spielen, unsere Stärken durchbringen. Das geht mit einer Dreier- genauso wie mit einer Viererkette."

Alle Mann an Bord

Dass er das Potenzial der eigenen Mannschaft bei allem Respekt vor Italien grundsätzlich für größer hält als das des Viertelfinalkontrahenten, ließ Löw zumindest mit einer Aussage durchklingen: "Der Ausgang ist relativ offen. Aber wir haben Zutrauen in unsere Leistungsfähigkeit. Wenn wir die voll abrufen, haben wir sehr gute Chancen." Zumal nach aktuellem Stand alle Mann an Bord sein werden. Sami Khedira, Mats Hummels, Julian Draxler und Jerome Boateng plagten nach dem Achtelfinale zwar leichte Blessuren, doch bei allen gibt Löw Entwarnung fürs Viertelfinale.

kicker.de

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