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Nordirlands Coach Michael O'Neill vertraute bei der "Mission Impossible" auf dieselbe Elf, die den 2:0-Sieg gegen die Ukraine eingefahren hatte.
Auf der Gegenseite tauschte Bundestrainer Joachim Löw im Vergleich zum 0:0 gegen Polen zweimal: Höwedes und Draxler fanden sich auf der Bank wieder und mussten für Gomez und Kimmich weichen.
Im Pariser Parc des Princes entwickelte sich rasch ein einseitiges Spiel, in dem die deutsche Mannschaft Ball und Gegner kontrollierte und großen Druck aufbaute. Spielerisch agierte Deutschland in einer anderen Liga als Nordirland, das sich kaum einmal aus der DFB-Umklammerung lösen konnte. Die Löw-Elf, bei der sich Kimmich auf der rechten Seite als absolut belebendes Element entpuppte, legte eine hohes Tempo vor, ließ den Ball gekonnt zirkulieren und zeigte den Nordiren ganz klar die eigenen Grenzen auf.
Die Chancenverwertung erwies sich aber einmal mehr als großes Manko des Weltmeisters. Reihenweise wurden erstklassige Chancen nicht genutzt! Besonders Müller klebte das Pech förmlich auf dem Fuß: Erst scheiterte er am gegnerischen Schlussmann McGovern (8.), dann schob er freistehend links vorbei (23.), ehe er per Kopf den Pfosten (27.) und dann auch noch die Latte traf (34.). Neben Müller vergaben auch noch Özil (11.), Götze (12.) und Gomez (41.) vielversprechende Möglichkeiten.
Dass es für die DFB-Elf doch noch zu einer Pausenführung reichte, war Gomez geschuldet. Der Torschützenkönig der Türkei war nämlich nach 29 Minuten zur Stelle, um das hochverdiente 1:0 zu erzielen.
DFB-Elf macht den Sack nicht zu - Nordiren dürfen hoffen
Auch nach dem Seitenwechsel bot sich dem interessierten Zuschauer das gleiche Bild: Deutschland am Drücker, aber fahrlässig im Umgang mit den eigenen Torchancen - Götze zog zuerst gegen McGovern den Kürzeren (52.) und schob den Ball nur einen Wimpernschlag später knapp links vorbei (53.), ehe er für Schürrle vom Platz musste (55.). Etwas später war Khedira mit seinem Fernschuss nur zweiter Sieger gegen McGovern (59.).
Trotz klarer Überlegenheit, blieb es ein Vabanquespiel der deutschen Mannschaft, die den Sack einfach nicht zumachte und folglich ob des Minimalvorsprungs dennoch auf der Hut sein musste. Ein Lucky-Punch der Nordiren war nämlich keineswegs ausgeschlossen, zumal die "Green and White Army" in Durchgang zwei selbst um eigene Offensiv-Akzente bemüht war - mit überschaubarem Erfolg.
Zum Ende hin ließ das Niveau der Partie aber ziemlich nach, auch weil die Deutschen zwei Gänge zurückgeschaltet hatten, punktuell aber dennoch immer wieder gefährlich vor McGovern auftauchten. So musste der nordirische Schlussmann in der 82. Minute all sein Können aufbieten, um gegen Gomez zu parieren. Trotzdem: Der deutsche Sieg geriet nicht mehr in Gefahr. Das DFB-Team zieht als Erster der Gruppe C in die K.-o.-Phase ein, weil es das Fernduell gegen Polen, das die Ukraine mit 1:0 bezwang, für sich entschied. Damit steht fest, dass der Weltmeister am Sonntag sein Achtelfinale in Lille bestreiten wird. Der Gegner steht noch nicht fest, es wird aber ein Gruppendritter sein. Am wahrscheinlichsten dürfte es die Slowakei werden.
Die Nordiren dürfen mit einer Ausbeute von drei Punkten weiterhin hoffen, sich als einer der vier besten Gruppendritten für die Runde der letzten 16 doch noch zu qualifizieren. Albanien, Dritter der Gruppe A, ist jedenfalls aufgrund der Tordifferenz schlechter.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
Nordirland |
---|
Deutschland |
Spieldaten
Nordirland | Deutschland | |||
---|---|---|---|---|
Tore | 0 | : | 1 | Tore |
Torschüsse | 2 | : | 28 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 196 | : | 719 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 110 | : | 647 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 86 | : | 72 | Fehlpässe |
Passquote | 56% | : | 90% | Passquote |
Ballbesitz | 21% | : | 79% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 49% | : | 51% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 10 | : | 8 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 8 | : | 9 | Gefoult worden |
Abseits | 2 | : | 3 | Abseits |
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