Gegen naiv agierende Freiburger macht Köln schon in den ersten 45 Minuten alles klar und schießt sich vorübergehend an die Tabellenspitze der Bundesliga. Die Analyse.
Der 1. FC Köln ist erstmals seit August 1996 wieder Tabellenführer der Bundesliga - zumindest für eine Nacht! Zum Auftakt des 3. Spieltags setzten sich die Rheinländer mit 3:0 (3:0) gegen den SC Freiburg durch und bleiben damit weiter ohne Gegentor.
Vor 47.200 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion gingen die Hausherren durch das zweite Saisontor von Anthony Modeste in Führung (29.).
Leonardo Bittencourt ließ nur 100 Sekunden später das 2:0 folgen. Für ihn war es der erste Treffer in seiner Bundesliga-Karriere vor dem 16. Spieltag.
Zwei Minuten vor der Pause war es erneut Modeste, der die Kölner Führung ausbaute.
Köln verlor damit saisonübergreifend keines der letzten acht Bundesligaspiele (vier Siege, vier Remis), holte aus den letzten vier Heimspielen zehn Punkte und blieb dabei seit nun 348 Minuten ohne Gegentreffer.
Der SC muss gegen Köln nach zuvor vier gewonnenen Pflichtspielen somit wieder eine Pleite verdauen. Und: Nach zuvor 17 Pflichtspielen in Folge blieben die Badener erstmals seit dem 5. Februar wieder ohne eigenen Treffer.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Bei Köln gibt es im Vergleich zum 2. Spieltag beim 0:0 in Wolfsburg eine Änderung in der Startelf. Stammtorhüter Horn kehrt zurück in den Kasten, dafür nimmt Vertreter Müller wieder auf der Bank Platz.
Bei den Freiburgern lässt Streich dieselbe Truppe wie gegen Gladbach beim 3:1-Sieg beginnen. Petersen sitzt damit zunächst nur auf der Bank.
5.: Nach einer Kopfballabwehr nimmt Bulut den Ball direkt per Scherenschlag. Der Ball landet unverhofft beim freien Niederlechner im Strafraum, der jedoch an Horn scheitert.
14.: Hector und Osako spielen sich links durch. Der deutsche Nationalverteidiger findet Risse halblinks. Dieser lässt mehrere SC-Spieler stehen und dribbelt sich Richtung Zentrum, doch sein Schuss fliegt links am Tor vorbei.
29., 1:0, Modeste: Risse flankt einen Eckball von der linken Seite mit viel Zug ans kurze Fünfereck. Dort läuft Modeste Gulde davon und verlängert die Kugel per Kopf ins lange Eck.
31., 2:0, Bittencourt: Doppelschlag! Modeste verlängert einen langen Ball per Kopf in den Lauf von Osako. Söyüncü strauchelt im Zweikampf, Osako ist damit frei durch, legt quer für Bittencout und dieser schiebt aus acht Metern ein.
37.: Nach einem Foul an Philipp gibt es 35 Meter vor dem Tor Freistoß für den SC: Grifo versucht es und zwingt Horn mit einem Aufsetzer zur Parade.
43., 3:0, Modeste: Nach einem weiten Einwurf von Sörensen setzt sich Modeste am rechten Fünfmeterraumeck gegen Söyüncü durch und köpft zum 3:0 ein.
71.: Petersen taucht frei vor Horn auf und zieht aus 16 Metern mit der rechten Innenseite ab. Der Ball fliegt hauchzart über das linke Lattenkreuz.
79.: Doppelchance! Niederlechner setzt sich im Zentrum durch und taucht alleine vor Horn auf. Mit seinem Flachschuss bleibt er am Kölner Schlussmann hängen. Der Ball prallt hoch ab und Niederlechner köpft aufs Tor, scheitert aber erneut am bärenstark reagierenden Horn.
Fazit: Rund eine halbe Stunde lang eine ausgeglichene Partie, Kölns Doppelschlag deckte Freiburgs Schwächen in der Endverteidigung dann aber auf und bereitete den Weg zu einem verdienten Sieg. Der SC zahlte Lehrgeld, gestaltete die zweite Halbzeit jedoch immerhin unentschieden.
Der Star des Spiels: Anthony Modeste. Bestritt sowohl am Boden als auch in der Luft mit Abstand die meisten Zweikämpfe aller Feldspieler und war neben Bittencourt auffälligster Kölner Offensivspieler. Seiner Physis hatten die Freiburg oft nur wenig entgegenzusetzen - wie sich vor allem bei Modestes beiden Kopfballtreffern zeigte.
Der Flop des Spiels: Caglar Söyüncü. Der 20-jährige Neuzugang aus der Türkei ist angesichts des Freiburger Engpasses in der Innenverteidigung derzeit erste Wahl und lieferte bislang zwei tadellose Vorstellungen ab. Nun jedoch hieß es ordentlich Lehrgeld zahlen. Söyüncü leistete sich unmittelbar vor den Gegentreffern zwei und drei jeweils einen dicken Patzer. Hinzu kamen Schwächen in der Spieleröffnung (zwölf Ballverluste).
Der Schiedsrichter: Felix Zwayer. Hatte mit dem fairen Spiel nur wenig Probleme, eine Hand voll kleinerer Entscheidungen hätte man auch umgekehrt treffen können - etwa bei Vorteilssituationen. Das Duell zwischen Mavraj und Bulut im Kölner Strafraum weiterlaufen zu lassen, war korrekt.
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