Nimmt kein Blatt vor dem Mund: Leverkusens Weltmeister Christoph Kramer, hier rechts gegen Schalkes Choupo-Moting.
"Das ist immer scheiße, wenn du die ganze Zeit dem Rückstand hinterher läufst, wie in anderen Spielen auch", polterte Christoph Kramer. "Es täte uns mal gut, wenn wir wie in Frankfurt in Führung gehen."
In der Tat - doch Führungstreffer sind rar in diesen Tagen. Gegen schwache Schalker erarbeitete sich die Elf von Trainer Roger Schmidt zwar ein Chancenplus, Gefahr strahlten aber meist nur Einzelleistungen vom deutlich verbesserten Karim Bellarabi oder Spielmacher Kevin Kampl aus. Bayer-Trainer Roger Schmidt wollte sich trotzdem zufrieden zeigen, lobte Leidenschaft und Kampf und sagte: "Hier wird viel schlechtgeredet" - um kurz darauf selbst Schelte zu betreiben: "Mit nur 18 Toren können wir nicht zufrieden sein und hätten den ein oder anderen Punkt mehr haben müssen. Wir wollen unseren Tabellenstand in den noch ausstehenden 20 Spielen korrigieren."
Kramer: ". . . dann wärst du jetzt selbst Dritter"
Dass eine Korrektur überhaupt noch möglich ist, verdanken sie in Leverkusen auch der Konkurrenz, die sich nicht mit Ruhm bekleckert. Kramer: "Ich ärgere mich schon darüber, dass wir nur einen Punkt geholt haben. Man kann jetzt jede Woche sagen, es ist noch nichts passiert und der Abstand zu Platz drei ist nicht groß, aber wenn du ein paar Punkte mehr geholt hättest, wärst du jetzt selbst Dritter. Deswegen kann man nicht zufrieden sein."
Rang drei ist aber weiterhin in Schlagdistanz, doch mit jedem Unentschieden und jeder Niederlage schwindet die Zeit für Besserungen und die Chance auf die heiß begehrten Champions-League-Plätze. Torhüter Bernd Leno fordert Siege: "Natürlich haben wir höhere Ziele, als wie wir momentan stehen. Aber ich glaube, vier Punkte Rückstand sind jetzt nicht die Welt. Wir brauchen eine Serie!"
Es kommen schwere Wochen auf Bayer zu
Diese noch vor der Winterpause zu beginnen, wird allerdings schwer. Mit der aufstrebenden Hertha aus Berlin und den seit elf Spielen ungeschlagenen Gladbachern stehen in der Liga zwei Partien gegen die direkte Konkurrenz in der Tabelle an, dazu das Duell mit dem übermächtigen FC Barcelona und die unangenehme Aufgabe beim Aufsteiger aus Ingolstadt. "Wir müssen auf jeden Fall noch Punkte holen. Hertha spielt sehr beeindruckend, das wird nicht einfach. Berlin und Gladbach sind 6-Punkte-Spiele", sagt Leno.
Damit dann Erfolge zu Buche stehen, fordert Kramer mehr Ruhe: "Wir machen viel richtig, bis wir im letzten Drittel sind. Da sind wir viel zu hektisch. Wir haben zwar viele Schüsse, aber schießen viel zu oft, wenn wir nicht schießen sollten und müssen da einfach klarer werden." Vielleicht gelingt es ja irgendwann einmal, selbst in Führung zu gehen. Youngster Julian Brandt bringt es auf den Punkt: "Wir könnten besser damit leben, wenig Chancen und gewonnen zu haben, als mit vielen Chancen nur Unentschieden zu spielen." Da ist sie wieder, die Suche nach der Mitte, der Balance - seit dem ersten Spieltag das große Thema in Leverkusen.
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1. Bundesliga - 14. Spieltag
1. Bundesliga - Tabelle
Pl. | Verein | Tore | Pkte. | |
---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 42:5 | 40 | |
2 | Borussia Dortmund | 40:19 | 32 | |
3 | VfL Wolfsburg | 23:15 | 25 | |
4 | Bor. Mönchengladbach | 28:22 | 23 | |
5 | Hertha BSC | 18:17 | 23 | |
6 | Bayer 04 Leverkusen | 18:18 | 21 | |
7 | Hamburger SV | 17:18 | 21 | |
8 | FC Schalke 04 | 18:20 | 21 | |
9 | 1. FSV Mainz 05 | 20:20 | 20 | |
10 | 1. FC Köln | 15:18 | 20 | |
11 | FC Ingolstadt 04 | 10:14 | 19 | |
12 | SV Darmstadt 98 | 14:19 | 15 | |
13 | Eintracht Frankfurt | 18:22 | 14 | |
14 | Hannover 96 | 17:24 | 14 | |
15 | Werder Bremen | 14:28 | 13 | |
16 | FC Augsburg | 17:25 | 10 | |
17 | VfB Stuttgart | 18:35 | 10 | |
18 | TSG Hoffenheim | 15:23 | 9 |
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