Wenn eine Mannschaft in 23 Spielen 17 Tore schießt und damit 30 Punkte holt, muss in der Defensive vieles stimmen. Die Defensive definiert sich heutzutage über das Verhalten der gesamten Mannschaft bei Ballbesitz des Gegners . Insofern gebührt der ganzen Mannschaft des
FC Ingolstadt Lob. Sie greift den Gegner meistens weit vorne an und oft auch mit drei Spielern in der vordersten Reihe, in der bei vielen anderen Teams nur zwei auftauchen. Auch deshalb ist der Aufsteiger ein Gegner, der individuell besser besetzten Mannschaften große Probleme bereitet. Ingolstadt nervt, und Ingolstadt nervt gerne.
"Solange es 0:0 steht, ist es für uns immer ein gutes und für den Gegner immer ein schlechtes Ergebnis", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl, der auf bestem Weg ist, mit seiner Mannschaft frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern.
So wichtig es auch sein mag, ob die Stürmer beim Anlaufen das Spiel des Gegners auf die Fügel oder in das Zentrum lenken, die letzte und wichtigste Instanz vor dem Torwart ist die Abwehrkette. Beim FC Ingolstadt wird sie aus vier Gliedern gebildet, in der Mitte sind in den überwiegenden Fällen Marvin Matip (Foto, links) und Benjamin Hübner (rechts) zu finden. Die beiden Innenverteidiger gehören in dieser Saison zu den besten in der Bundesliga. Marvin Matip, dessen Bruder Joel weitaus bekannter ist und im Sommer vom FC Schalke 04 zum
FC Liverpool wechselt, hat in der Notentabelle des Fachmagazins kicker nur einen Abwehrspieler vor sich:
JérômeBoateng. Hübner belegt in dieser Wertung den sechsten Platz.
Die Ingolstädter haben erst 24 Tore kassiert, nur der FC Bayern ist besser (11). Zweimal wurde es heftig, die Spiele gegen Dortmund und in Hannover gingen 0:4 verloren. Ansonsten gab es nur bei den Auswärtspielen in München, Dortmund und Wolfsburg mehr als ein Gegentor.
Matip und Hübner, dessen Vater Bruno Sportdirektor bei Eintracht Frankfurt ist, haben zudem in der Offensive schon Punkte gesichert. Hübner traf beim 2:0-Heimsieg gegen Werder Bremen, Matip beim 2:1 gegen den FC Augsburg und beim 1:1 auswärts gegen den 1. FC Köln. Eben jene Kölner sind am Dienstag (01.03.16) Ingolstadts nächster Gegner. Matip spielte von 2005 bis Januar 2010 für die Westdeutschen, erreichte dort aber nie ein solch konstant hohes Niveau wie heute im Alter von 30 Jahren in Ingolstadt.
Nenhum comentário:
Postar um comentário