In einem furiosen Spiel hatte Mainz lange alles im Griff, ehe Köln zuschlug und das Spiel drehte. Somit ist Mainz' Traum von der Königsklasse wohl ausgeträumt.
Die Standard-Schlafmützen des 1. FC Köln haben mit einem wahren Kraftakt bei den Königsklassen-Träumern des FSV Mainz 05 noch einen wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg gelandet. Die Kölner gewannen zum Abschluss des 30. Spieltags nach 0:2-Rückstand noch 3:2 (0:1). Nach dem ersten FC-Erfolg in Mainz nach fünf Niederlagen in fünf Bundesliga-Partien haben die Rheinländer nun sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Anthony Modeste (82.) erzielte den Siegtreffer für die Kölner, nachdem der Ex-Mainzer Marcel Risse (64.) und der eingwechselte Milos Jojic (74.) die Wende eingeleitet hatten. Zuvor hatten Jhon Córdoba (8.) und Leon Balogun (49.) nach einer Ecke und einem Freistoß von Daniel Brosinski für die Mainzer getroffen, die vier Zähler Rückstand auf den Qualifikationsplatz zur Champions League haben.
Vor 33.275 Zuschauern in der Mainzer Arena liefen die Gäste extrem defensiv auf. Trainer Peter Stöger hatte eine Fünfer-Abwehrkette auf den Platz geschickt, Nationalspieler Jonas Hector spielte im defensiven Mittelfeld. Die Taktik ging zunächst gründlich in die Hose. Nach einer Ecke von Brosinski erzielte der Kolumbianer Córdoba noch in der Anfangsphase sein viertes Saisontor.
Kölner Anlaufphase
Die Kölner brauchten eine Weile, um den Rückstand wegzustecken. Erst in der 16. Minute sorgte Innenverteidiger Dominic Maroh zum ersten Mal für Gefahr vor dem Mainzer Tor. In der Abwehr verriet der FC, der ohne den gesperrten Leonardo Bittencourt auskommen mussten, weiter große Schwächen. FSV-Abwehrchef Stefan Bell hätte diese per Kopf fast ausgenutzt (18.).
Die Mainzer, bei denen Emil Berggreen, Gaetan Bussmann und Yoshinori Muto fehlten, hatten auch Mitte der ersten Hälfte das Spiel weitgehend im Griff. Das fiel den Rheinhessen nicht sonderlich schwer, da die Kölner in der Offensive so gut wie nichts zustande brachten. Modeste hing als offensiver Einzelkämpfer in der Luft. So musste Verteidiger Mergim Mavraj offensive Akzente setzen, sein Kopfball ging über das Tor (34.).
Immerhin gelang es den Kölnern in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte, die Spielkontrolle an sich zu reißen. Für einen Treffer vor der Pause reichte es aber nicht. Stattdessen vergab FSV-Spielmacher Yunus Malli in der 44. Minute die Chance auf das zweite Mainzer Tor.
Mainzer Schluss-Schläfrigkeit
Nach dem Seitenwechsel ging es weiter wie es begonnen hatte. Diesmal war es ein Freistoß von Brosinski, den der Nigerianer Balogun per Kopf zu seinem ersten Bundesligator im FSV-Dress verwertete. Danach waren die Kölner sichtlich geschockt. Auch nach einer Stunde fehlte vom FC in der Offensive jede Spur.
Stöger reagierte darauf mit einem Doppelwechsel. Jojic und Yuya Osako kamen. Der frühere Dortmunder Jojic hatte gleich nach Einwechslung eine gute Möglichkeit zum Anschluss (61.). Kurz darauf sorgte Risse mit wieder für Spannung. In der 71. Minute hätte der Mainzer Christian Clemens wieder für klare Verhältnisse sorgen können, er scheiterte aber am Kölner Keeper Timo Horn. Stattdessen trafen Joker Jojic und Modeste, der seine torlose Durststrecke nach 549 Minuten beendete.
Beste Spieler aufseiten der Mainzer waren Brosinski und Julian Baumgartlinger. Bei Köln konnten Hector und Risse überzeugen.
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