HSV-Keeper Adler lässt kein Bayer-Tor zu
HSV-Coach Bruno Labbadia nahm im Vergleich zur0:3-Pleite bei Hertha BSC vor der Länderspielpause einen Wechsel zwischen den Pfosten vor: Adler kehrte in das Tor zurück und verdrängte Drobny auf die Bank. Ansonsten gab es nur noch eine personelle Änderung: Diaz rotierte raus, Ilicevic rein. Der Kroate übernahm mit Nicolai Müller die offensiven Außenbahnen, Holtby dafür den defensiven Part neben Ekdal.
Leverkusens Trainer Roger Schmidt musste gegenüber dem 1:1 gegen Augsburgnotgedrungen einige Änderungen vornehmen: Wendell (Gelb) fehlte gesperrt, Kapitän Lars Bender verletzt (Sprunggelenk) und Kampl erkrankt (Mandelentzündung). Boenisch, Toprak und Brandt standen in der Startelf, in der auch Kießling zu finden war. Der Angreifer rückte in den Sturm, da Calhanoglu nach seinen zwei Einsätzen in der türkischen Nationalmannschaft an alter Wirkungsstätte zunächst auf der Bank Platz nehmen musste.
"Es war beinahe wie Krieg auf dem Platz" erinnerte sich HSV-Kapitän Djourou an das letzte Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten in Hamburg. Angesichts der Abgänge der Talente Sam, Son, Öztunali, Calhanoglu und zuletzt Tah Richtung Leverkusen ist Bayer für große Teile der HSV-Fans ein rotes Tuch, dementsprechend wurde eine hitzige Atmosphäre erwartet. Die Anfangsphase verlief allerdings eher geruhsam. Die Zweikämpfe blieben auf beiden Seiten im Rahmen, Schiedsrichter Tobias Welz deutete zudem eine konsequente Linie an. In den ersten Minuten gab es eigentlich nur einen einzigen Aufreger, als nach einer Bellarabi-Flanke Diekmeier Javier "Chicharito" Hernandez im Strafraum klammerte, doch die Pfeife von Welz blieb stumm (9.).
Mit zunehmender Spieldauer kam Leverkusen dann besser in die Partie, der Champions-League-Teilnehmer erarbeitete sich ein optisches Übergewicht und hatte mehr Ballbesitz (64 zu 36 Prozent Mitte der ersten Hälfte). Der HSV, bei dem dagegen nur wenig zusammenlief, hielt mit Kampf und Einsatz dagegen, übertrieb aber stellenweise. Mit Hunt, Lasogga und Ekdal sahen gleich drei Labbadia-Schützlinge noch vor der Pause die Gelbe Karte.
Der 9. Spieltag
Doch Bayer ließ sich dadurch nicht den Schneid abkaufen und setzte den Gastgeber durch Pressing mehr und mehr unter Druck, provozierte so Ballverluste sowie Foulspiele beim HSV. Die erste dicke Bayer-Chance resultierte denn auch aus einem Freistoß. Brandt schnippelte den Ball nach innen, wo Papadopoulos völlig freistehend aus kurzer Distanz zum Kopfball kam. Adler riss aber blitzartig die Arme hoch und rettete spektakulär zur Ecke (24.). Adler stand auch in der Folgezeit im Mittelpunkt, vier Minuten später lenkte er einen Distanzschuss von Toprak über die Querlatte. Sein ganzes Können musste der Torhüter dann wieder in der 41. Minute aufbieten. Brandt nahm im Strafraum einen langen Ball gekonnt mit der Brust an und schloss mit rechts ab - doch mit einer erneut klasse Parade rettete Adler dem HSV den schmeichelhaften 0:0-Pausenstand.
HSV kämpft sich in die Partie - Hunt vergibt
Hamburgs Aaron Hunt (re., gegen Leverkusens Toprak), hatte die HSV-Führung auf dem Fuß, vergab aber.
Auch der zweite Durchgang benötigte einige Anlaufzeit, doch wie aus dem Nichts bot sich in der 50. Minute dem HSV die Chance zur Führung. Müller reagierte im Mittelfeld am schnellsten, legte per Kopf auf Hunt ab, der aber im Eins-gegen-eins an Leno scheiterte. Auch die Nachschüsse wurden eine Beute des Neu-Nationalkeepers.
Dennoch nahm der HSV nun aktiver am Spielgeschehen teil. Die Labbadia-Elf stand besser in der Defensive und war auch in den Zweikämpfen präsenter. Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, die aber vor allem vom Kampf und vom Einsatz lebte, spielerische Elemente kamen in Durchgang zwei dagegen zu kurz.
Die Partie fand nun vorrangig im Mittelfeld statt, wo sich beide Teams einen erbitterten Abnutzungskampf lieferten. Etliche Fouls und Ungenauigkeiten im Passspiel ließen keinen geordneten Spielaufbau mehr zu, weshalb vor den Toren in Hälfte zwei relativ wenig los war. Dank der Intensität und Leidenschaft auf beiden Seiten war auf dem Rasen aber dennoch genügend Unterhaltungsstoff geboten.
Bayer konnte sich in Hälfte zwei eigentlich keine nennenswerte Chance mehr erspielen. Doch auch vor Leno war im Anschluss an die 50. Minute wenig los. Hunt probierte es in der 75. Minute mit einem Distanzschuss, den Papadopoulos abblockte. Fünf Minuten vor dem Abpfiff tankte sich Diekmeier auf rechts durch, seine Hereingabe klärte Tah in höchster Not gegen Schipplock. So blieb es bis zum Abpfiff beim 0:0.
Hamburg gastiert am kommenden Freitag (20.30 Uhr) zur Eröffnung des Spieltags in Hoffenheim, für Bayer Leverkusen geht es schon am Dienstag (20.45 Uhr) in der Champions League gegen AS Rom weiter. Im nächsten Ligaspiel empfängt die Schmidt-Elf am kommenden Samstag (15.30 Uhr) den VfB Stuttgart.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
Hamburger SV |
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Bayer 04 Leverkusen |
Tore & Karten
Spieldaten
Hamburger SV | Bayer 04 Leverkusen | |||
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Tore | 0 | : | 0 | Tore |
Torschüsse | 8 | : | 10 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 375 | : | 428 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 248 | : | 295 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 127 | : | 133 | Fehlpässe |
Passquote | 66% | : | 69% | Passquote |
Ballbesitz | 46% | : | 54% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 50% | : | 50% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 22 | : | 20 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 19 | : | 20 | Gefoult worden |
Abseits | 3 | : | 1 | Abseits |
Spielinfo
Anstoß:
17.10.2015 15:30 Uhr
Zuschauer:
54957
Schiedsrichter:
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