terça-feira, 10 de novembro de 2015

Was steht eigentlich im Skandal-Dokument?

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DAS WM-PAPIER MIT DER UNTERSCHRIFT VON FRANZ BECKENBAUER


Doch: Was steht eigentlich im Skandal-Dokument, das offenbar vier Tage vor der WM-Vergabe am 6. Juli 2000 datiert war?
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass der Vertragsentwurf „für blankes Entsetzen beim DFB“ gesorgt hat.
Im Mittelpunkt: der ehemalige Fifa-Vize- und CONCACAF-Präsident Jack Warner (72). Ihm sollen durch das Dokument Gegenleistungen zugesichert worden sein. Das passt!
Warners Geschäftsmodell: immer wieder günstig an TV-Rechte oder Karten-Kontingente herankommen, die er dann mit Millionen-Gewinnen weiter verkaufen konnte.
Die „Süddeutsche“ spekuliert, dass es bei dem jetzt gefundenen Entwurf genau darum gehen könnte: um Gefälligkeiten wie Freundschaftsspiele oder Eintrittskarten. Was klar ist: Warner beschaffte als Fifa-Vize jahrelang Stimmen für Fifa-Boss Sepp Blatter und bekam dafür im Gegenzug TV-Rechte zu Dumpingpreisen. So soll Warner beispielsweise die karibischen TV-Rechte für die WM 2010 und 2014 zu einem Spottpreis erhalten und diese dann für ein vielfaches weiterverkauft haben.
Zurück zur WM-Vergabe 2006. Unterschrieben hat das Dokument WM-OK-Chef Franz Beckenbauer (70). Bestätigt wurde es von Fedor Radmann, Beckenbauers Schattenmann. Dass WM-OK-Chef Beckenbauer das Skandal-Dokument unterschrieben hat, bestätigte am Dienstag in München DFB-Interims-Präsident Rainer Koch (56).
Koch: „Es handelt sich um eine vertragliche Vereinbarung, die von Franz Beckenbauer auf der deutschen Seite und von Jack Warner auf der CONCACAF-Seite unterzeichnet worden ist.“
Die Frage, die sich stellt: War der Vertragsentwurf ein Bestechungsversuch?
Der angedachte Deal soll nicht umgesetzt worden sein. Aber: Das Dokument zeigt, dass Stimmenkauf ein Thema war – was schlimm genug ist.
Weitestgehende Klarheit herrscht über die Figur Jack Warner: Der Geschäftsmann und Politiker aus Trinidad und Tobago ist eine der korruptesten Personen des Weltfußballs und im September 2015 lebenslang von der Fifa gesperrt worden.
Und: Warner war im Sommer 2000 eines von 24 stimmberechtigten Mitgliedern der Fifa-Exekutive. Aber: Bei der Abstimmung (12:11 für Deutschland, Charles Dempsey enthielt sich) stimmten wohl die acht europäischen und die vier asiatischen Vertreter für Deutschland. Heißt im Umkehrschluss: Warner stimmte für Südafrika.
Weil der Bestechungs-Versuch nicht erfolgreich war...?
► Günter Netzer (71) hält hingegen an seiner Klage gegen den früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger (70) fest. Das berichtet der „Express”. Der '74er-Weltmeister wehrt sich gegen Zwanzigers Behauptung, er habe bei einem Treffen 2012 in Zürich die Bestechung von vier asiatischen Fifa-Funktionären vor der WM-Vergabe gestanden.
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