Der VfL Wolfsburg ist der neue Supercup-Sieger. Der Pokalsieger setzte sich am Samstagabend vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen Arena gegen den Deutschen Meister Bayern München mit 6:5 (0:1/0:0) nach Elfmeterschießen durch. Arjen Robben hatte die Bayern in Führung gebracht (49. Minute), der eingewechselte Nicklas Bendtner konnte kurz vor Schluss ausgleichen (89.). Der Däne war es auch, der den fünften und entscheidenden Elfmeter für die Wolfsburger verwandelte, nachdem Torwart Koen Casteels zuvor den zweiten Bayern-Elfmeter von Xabi Alonso pariert hatte.
Hecking setzt auf die Pokalelf
Bis auf zwei Ausnahmen setzte VfL-Cheftrainer Dieter Hecking auf die Startelf, die auch am 30. Mai beim DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Borussia Dortmund beim Anpfiff auf dem Platz gestanden hatte. Lediglich Diego Benaglio musste mit Rückenproblemen passen, zudem wurde Luiz Gustavo nach seiner Knie-OP in der Sommerpause noch geschont. Für das Stammspieler-Duo durften Koen Casteels und Josuha Guilavogui von Beginn an auflaufen.
Auszeichnungen für Hecking und De Bruyne
Bevor der Ball rollte, stand erst einmal eine besondere Auszeichnung auf dem Programm. Aus den Händen von Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh und Chefredakteur Jörg Jakob erhielten Dieter Hecking und Kevin De Bruyne unter dem tosenden Applaus der Zuschauer in der Volkswagen Arena die Pokale für die Wahl zum Trainer und zum Spieler.
Starker Bayern-Start, Wölfe legen nach
Die Anfangsphase gehörte dann jedoch erst einmal dem Rekordmeister, der den VfL zunächst in der eigenen Hälfte festschnürte. Doch erst war Naldo bei einer scharfen und gefährlichen Hereingabe von Douglas Costa zur Stelle (2.), dann traf Jerome Boateng nur die Latte (8.). Das war der Weckruf für die Wölfe, die immer besser in die Partie kamen und Pech bei den guten Schussversuchen von Vieirinha (13.) und Ivan Perisic (22.) sowie einem Kopfball des Kroaten hatten (24.).
Wölfe-Großchance kurz vor der Pause
Das Spiel auf Augenhöhe ging hin und her, vieles spielte sich im Mittelfeld ab, beide gut stehenden Defensivreihen kämpften verbissen um jeden Ballgewinn. So war es erneut Naldo, der eine Hereingabe von Douglas Costa vor dem einschussbereiten Lewandowski aus der Gefahrenzone befördern konnte (26.). Auf der Gegenseite wurde FCB-Keeper Manuel Neuer von seinem eigenen Mann geprüft, als Medhi Benatia eine Perisic-Flanke mit dem Kopf Richtung eigenes Tor abfälschte (32.). Gehörte die erste Chance der Partie den Bayern, setzten die Wolfsburger den Schlusspunkt in Durchgang eins: Nach einem langen Ball von Naldo köpfte De Bruyne über den aus seinem Strafraum herausgeeilten Neuer, scheiterte dann aber beim Schussversuch aus 17 Metern knapp (42.).
Robben schaltet am schnellsten
Der zweite Durchgang war noch keine fünf Minuten alt, da schlugen die Münchner zu. Eine scharfe Hereingabe von links von Douglas Costa prallte von Casteels Schienbein ab, wurde von Lewandowski noch abgefälscht und landete bei Robben, der aus Nahdistanz zum 0:1 versenkten konnte (49.). Die Wölfe zeigten sich jedoch nur kurz geschockt und drängten sofort auf den Ausgleich. Timm Kloses Kopfball konnte Neuer noch über die Latte lenken (54.), und auch bei der Großchance von Bas Dost, der alleine auf den FCB-Kasten zulief, reagierte der Nationaltorhüter eiskalt, blieb lange stehen und wehrte letztlich den Schuss des Niederländers aus elf Metern ab (58.).
Bendtner schlägt zu
In der Folge verlor die Partie etwas an Tempo, beiden Teams wollte im Offensivspiel der finale öffnende Pass nicht gelingen. Erst in der Schlussphase war es Vieirinha, der mit einem Flachschuss aus 19 Metern wieder für etwas Torgefahr sorgte (80.). Als es schon so aussah, als würde der VfL als Verlierer vom Platz gehen, zeigten die Wölfe erneut ihre schon in der vergangenen Saison so gefürchtete Comebackqualität: De Bruyne brachte den Ball von rechts stark in den Sechzehner, wo schon Bendtner lauerte und aus vier Metern zum 1:1 traf (89.).
Eiskalte Wölfe
Dadurch ging die Partie direkt in das Elfmeterschießen. Dabei zeigten die Wolfsburger die besseren Nerven. Die ersten vier Wolfsburger Schützen trafen souverän, und weil Koen Casteels mit einer starken Beinabwehr den Elfmeter von Xabi Alonso entschärfte, war es an Bendtner, mit dem fünften und letzten Elfmeter die 15. Auflage des Supercups zugunsten des VfL zu entscheiden. Und der Stürmer enttäuschte die Fans nicht, versenkte eiskalt und verwandelte die Volkswagen Arena in eine lautstarke Party. Der erste Titel der Saison geht nach Wolfsburg, der VfL Wolfsburg gewinnt zum ersten Mal in seiner Historie den DFL Supercup.
Das Spiel im Stenogramm
VfL Wolfsburg: Casteels – Vieirinha, Naldo, Klose, Rodriguez – Guilavogui, Arnold – Caligiuri (63. Schürrle), De Bruyne, Perisic (70. Kruse) – Dost (70. Bendtner)
FC Bayern München: Neuer – Lahm, Boateng, Benatia, Alaba – Xabi Alonso – Robben, Müller (83. Götze), Thiago (73. Vidal), Douglas Costa – Lewandowski (72. Rafinha)
Tore: 0:1 Robben (49.), 1:1 Bendtner (89.)
Elfmeterschießen:
1:2 Vidal
2:2 R. Rodriguez
Casteels pariert gegen Xabi Alonso
3:2 De Bruyne
3:3 Robben
4:3 Schürrle
4:4 Lahm
5:4 Kruse
5:5 Douglas Costa
6:5 Bendtner
Gelbe Karten: Guilavogui, Naldo, Perisic / Douglas Costa, Vidal
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 30.000 am Samstagabend in der ausverkauften Volkswagen Arena
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