Trotz 179 Gegentoren in fünf Saisonspielen treten die tapferen B-Junioren des SC Blankenhagen Woche für Woche weiter an, der Torwart der OFC-Reserve sieht Rot, weil er die Strafraumlinie verwechselt, der Heimatverein von Weltmeister Erik Durm macht aus einem 1:6-Rückstand zur Pause noch ein 7:7 und ein Wildschwein sieht die Rote Karte - Nicht-Alltägliches aus dem deutschen Amateur-Alltag auf FUSSBALL.DE in unserer Rubrik Kurzpass kurios.
179 GEGENTORE IN FÜNF SPIELEN
Er hat das vielleicht schwerste Traineramt Deutschlands inne. Andre Motzko ist nicht zu beneiden. Seine B-Junioren vom SC Blankenhagen haben nicht nur fünf Niederlagen in fünf Saisonspielen kassiert, sondern auch noch 179 Tore. Im Gegenzug konnten sie bislang kein einziges selbst erzielen. Am Wochenende gab es beim 0:50gegen Viktoria Rietberg die bislang höchste Saisonpleite. Zuvor hatten die Kicker aus Gütersloh in derKreisliga A 0:33, 0:39, 0:41 und 0:16 verloren.
„Das macht keinen Spaß“, sagt Coach Motzko. In Rietberg konnte er lediglich acht Mann auf das Feld schicken. Mehr waren einfach nicht zum Auswärtsspiel erschienen. „Im Training waren wir noch elf oder zwölf Spieler und alle hatten angekündigt, zum Spiel zu kommen. Was soll ich machen? Ich kann sie ja nicht zwingen, zu spielen“, sagt Motzko. Dennoch hielten seine tapferen Spieler zweimal 40 Minuten lang durch. „Einer wollte in der Halbzeit nicht mehr, den habe ich dann überredet. Die mussten natürlich alle viel laufen zu acht und hatten Krämpfe.“
"Ich kann sie ja nicht zwingen, zu spielen"
„Das Ergebnis ist eine Katastrophe“, sagt Oliver Stenzel. Das Spiel selbst hatte sich der erste Vorsitzende nicht angeschaut. „Aber man kann sich ja vorstellen, was da passiert ist. Das war ja praktisch nur Anstoß, Tor.“ Stenzel und Motzko wollen nun gemeinsam entscheiden, wie es weitergehen kann in Blankenhagen. „Ich hoffe, dass wir noch ein paar Spieler dazubekommen“, sagt Trainer Motzko. Er hat die Hoffnung auf ruhigere Zeiten noch nicht aufgegeben.
DIE LINIEN VERWECHSELT
Gerade erst feierte er sein Debüt in der Regionalliga, stand zum ersten Mal in der ersten Mannschaft im Tor. Zurück bei der Reserve kassierte Patrick Rühl dann den kuriosesten Platzverweis seiner Karriere. Der 19 Jahre alte Torhüter der Offenbacher Kickers musste in der Verbandsliga Süd gegen Germania Großkrotzenburgbereits nach sechs Minuten vom Platz. Der Grund: „Er hatte eine auf dem Feld aufgezeichnete, alte Linie mit der Strafraumgrenze verwechselt und den Ball in die Hand genommen“, berichtete die Offenbach-Post . Folgerichtig zückte Schiedsrichter Joschka Pfeifer die Rote Karte.
Rühl hatte zuvor in der Regionalliga Südwest aushelfen müssen. Da sich Kapitän und Stammtorhüter Daniel Endres verletzt hatte und Ersatzmann Alexander Sebald mit Rot vom Platz geflogen war, auch er hatte den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand berührt, musste Rühl im Heimspiel gegen Neckarelz für eine Viertelstunde in den Kasten. Der 19-Jährige hielt das 0:0 fest. Gegen Walldorf kehrte am Freitag nun Endres zurück ins Tor, Rühl saß jedoch auf der Ersatzbank. Zwei Tage später dann der Platzverweis gegen Großkrotzenburg. Die OFC-Reserve siegte trotz zweimaligen Rückstands noch 3:2 – auch wegen einiger Leihgaben aus der ersten Mannschaft. Unterstützung haben die Offenbacher auch dringend nötig. Sie sind weiterhin Tabellenvorletzter.
AUS 1:6 MACH 7:7
Zur Halbzeit war das Kellerduell entschieden. Denkste! Zwar lag die SG Göllheim/Dreisen komfortabel 6:1 in Führung. Aber aufgegeben hatte sich die Reserve der SG Rieschweiler , dem Heimatverein von Weltmeister Erik Durm, offenbar noch lange nicht. Zwar war Rieschweiler nach der 1:0-Führung eingebrochen und hatte in 22 Minuten sechs Gegentreffer kassiert. Doch in der zweiten Halbzeit ging es im Abstiegskampf der Bezirksliga Westpfalz noch einmal richtig rund. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff gelang Deibis Toledo das 2:6. Und so ging es weiter: 3:6, 4:6, 5:6, 6:6. In der 79. Minute ging Rieschweiler durch den Treffer von Pascal Emser sogar 7:6 in Führung. Wahnsinn! Vier Minuten vor Schluss glich Danny Schulz mit seinem zweiten Tor der Partie noch zum 7:7 aus. Ein spektakuläres Unentschieden , mit dem beide Mannschaften allerdings mehr schlecht als recht leben können. Göllheim/Dreisen ist weiterhin Tabellenvorletzter, Rieschweiler verließ immerhin vorerst die Abstiegsplätze.
EIN WILDSCHWEIN SIEHT ROT
Eine Rote Karte hatte Jürgen Schmidt bereits gezückt, da musste der Schiedsrichter noch einmal eingreifen. Ein Flitzer sorgte während der B-Klassen-Partie TV Hettenrodt gegen SG Reichenbach/Frauenberg für eine Spielunterbrechung. Ein Wildschwein hatte den Platz gestürmt. Also schritt Schiri Schmidt ein. „Er zeigte der Wildsau die Rote Karte, die prompt den Platz verließ“, berichtete die Nahe-Zeitung . Nach der kurzen Verschnaufpause kam Reichenbach/Frauenberg zwar noch zum 1:2-Anschlusstreffer durch Waldemar Sonnengrün.Dabei blieb es dann allerdings auch. Die Gäste hatten einfach kein Schwein.
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