Höwedes' Jubiläum - Geis sieht Rot
Gladbachs Coach Andre Schubert wechselte im Vergleich zum 0:0 in der Champions League bei Juventus Turin nur einmal: Jantschke ersetzte Alvaro Dominguez (schwere Prellung am rechten Unterschenkel).
Auf der anderen Seite warf Schalkes Trainer André Breitenreiter erneut die Rotationsmaschine an und tauschte im Vergleich zum 2:2 in der Europa League gegen Sparta Prag fünfmal: Riether, Matip, Aogo, Geis und Sané spielten für Neustädter, Kolasinac, Ayhan, Goretzka und Choupo-Moting. Bemerkenswert: Höwedes lief zum 200. Mal in der Bundesliga auf.
Beide Mannschaften hatten großen Respekt voreinander, das war gleich zu Beginn zu spüren. Das galt vor allem für die Schalker, die sehr vorsichtig begannen und zuerst auf eine stabile Deckung aus waren. Das spielte den Borussen durchaus in die Karten. Die Gladbacher holten sich durch viele Passstafetten Selbstvertrauen und wurden mit fortschreitender Spieldauer immer stärker.
Die Fohlen hatten deutlich mehr Spielanteile, kamen trotzdem aber nicht so recht zu klaren Abschlüssen, auch weil die zündenden Ideen gegen aufmerksame und gut verteidigende Knappen fehlten. Mit Ausnahme eines satten Schusses von Korb, den Fährmann in der neunten Minute stark parierte, konnten die Borussen zunächst keine klaren Abschlüsse für sich verbuchen.
Weil auf der anderen Seite die auf Konter lauernden Königsblauen große Probleme mit dem gegnerischen Pressing hatten und den Ball deshalb kaum einmal bis zum gegnerischen Strafraum brachten, spielte sich das Geschehen lange Zeit zwischen den Strafräumen ab.
Nach einer knappen halben Stunde ging Aogo dann aber im eigenen Sechzehner etwas unbeholfen in den Zweikampf gegen Korb, der zu Boden ging. Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte nach kurzer Überlegung auf den ominösen Punkt - nicht jeder hätte diesen Elfmeter gegeben. Stindl war das egal, er trat an - und scheiterte an Fährmann. Doch Stindl setzte sofort nach und staubte letztlich per Kopf doch noch ab - 1:0 (32.).
Gladbach legt nicht nach - Pechvogel Christensen
Ob der Elfmeter berechtigt war, darüber dürften sich die Geister scheiden - die Führung der Gladbacher war aber zweifellos verdient. Die Borussen waren aktiver, hatten viel mehr Ballbesitz gehabt, mehr Zweikämpfe gewonnen und hätten noch vor der Halbzeit nachlegen können - Christensen spitzelte den Ball allerdings knapp rechts vorbei (40.), ehe Fährmann gegen Traoré parierte (41.).
Aus heiterem Himmel stellten die Knappen die Partie dann noch auf den Kopf: Bei einer Ecke landete eine zu kurze Kopfballabwehr bei Sané, der aus der zweiten Reihe abzog. Im Strafraum pflückte Meyer das Leder technisch exzellent aus der Luft und flankte anschließend flach und scharf nach innen. Im Fünfer wollte Christensen klären, bugsierte den Ball dann aber zu seinem Bedauern ins eigene Netz zum 1:1-Pausenstand (44.) - hinter ihm hatten zwei Schalker gelauert.
Schalke kam wie ausgewechselt aus der Halbzeit. Vor allem im Mittelfeld bekamen die Knappen fortan mehr Zugriff und brachten so das Gladbacher Offensivspiel ins Stottern. Selbst hatten die Königsblauen offensiv nun auch mehr zu sagen und sorgten rasch für Wirbel - Höjbjerg tauchte binnen weniger Sekunden gleich zweimal gefährlich auf (55.).
Weil die Fohlen den Kampf aber annahmen, wurde die Partie zusehends zu einem offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Ein vermeintliches Handspiel von Riether ahndete Schiedsrichter Stark nach einer Stunde zu Recht nicht, ehe auf der anderen Seite di Santo in Sommer seinen Meister fand (64., 66.). Drei Minuten später gab es dann einen fragwürdigen Freistoß (Matip an Traoré), den Raffael gekonnt aus 16 Metern direkt in den linken Winkel schlenzte und seine Farben so wieder in Führung zu brachte (70.).
Das war der Auftakt zu einer hitzigen Phase, die ihren negativen Höhepunkt in einem rüden Foul von Geis an dem kurz zuvor eingewechselten Hahn fand. Der Gladbacher konnte nicht weitermachen und wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Geis sah dafür völlig zu Recht die Rote Karte (80.). In Unterzahl setzte es dann auch noch den K.-o.-Schlag durch Korb, der nach einer Kombination über Stindl und Raffael aus aus spitzem Winkel ins lange Eck traf, sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt markierte und damit zugleich den 3:1-Endstand markierte.
Bereits am Mittwoch (LIVE! ab 20.30 Uhr bei kicker.de) treffen beide Klubs schon wieder aufeinander, dann im Rahmen der 2. Runde des DFB-Pokals in Gelsenkirchen. Geis wird dann wieder spielberechtigt sein, weil sein Platzverweis nur in der Bundesliga gilt. In dieser sind die Borussen am Samstag bei der Berliner Hertha gefordert (15.30 Uhr). Zur gleichen Zeit empfängt der FC Schalke die Schanzer aus Ingolstadt.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
Bor. Mönchengladbach |
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FC Schalke 04 |
Tore & Karten
Rote Karten
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Gelbe Karten
| |
Gladbach:
Wendt
(3. Gelbe Karte)
,
Raffael
(1.)
Schalke:
Junior Caicara
(1. Gelbe Karte)
,
Höwedes
(2.)
,
J. Matip
(2.)
| |
Besondere Vorkommnisse | |
Fährmann hält Foulelfmeter von Stindl (32.)
|
Spieldaten
Bor. Mönchengladbach | FC Schalke 04 | |||
---|---|---|---|---|
Tore | 3 | : | 1 | Tore |
Torschüsse | 16 | : | 13 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 573 | : | 376 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 471 | : | 289 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 102 | : | 87 | Fehlpässe |
Passquote | 82% | : | 77% | Passquote |
Ballbesitz | 60% | : | 40% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 60% | : | 40% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 17 | : | 19 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 18 | : | 16 | Gefoult worden |
Abseits | 1 | : | 0 | Abseits |
Spielinfo
Anstoß:
25.10.2015 17:30 Uhr
Zuschauer:
54010 (ausverkauft)
Schiedsrichter:
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