Bayer-Coach Roger Schmidt wirbelte seine Startformation zum Saisonabschluss ordentlich durcheinander, was gegenüber dem 1:2 in Gladbach in fünf Änderungen Ausdruck fand: Bundesliga-Debütant Kresic durfte anstelle von Leno zwischen die Pfosten. Hilbert agierte statt Bender (Kahnbeinbruch) als Rechtsverteidiger. Kampl kehrte nach überstandenem Magen-Darm-Infekt ins defensive Mittelfeld zurück und ersetzte dort Kramer. Bellarabi verdrängte Kruse von der rechten Außenbahn. Brandt, der für Chicharito (Wadenprobleme) ins Team rutschte, begann auf links. Ralph Hasenhüttl beorderte in seinem letzten Spiel als FCI-Trainer gegenüber der 1:2-Niederlage bei Münchens Meisterkür zwei Neue in die Anfangself: Nyland übernahm im Gäste-Kasten anstelle von Özcan. Bauer startete in der Mittelfeldzentrale statt Roger (Zahn-OP).
Besonders die Hausherren bemühten sich in den ersten Spielszenen um sichere Ballzirkulation. Der FCI begegnete der Werkself in einer Konterstellung und setzte auf diesem Weg rasch die erste Duftmarke: Lezcano nutzte eine Lücke in Leverkusens Abwehrverbund und drang von halblinks in den Strafraum ein. Die Bayer-Defensive klärte letztlich im Kollektiv. Diese Aktion sollte zur Blaupause nachfolgend ansprechender Ingolstädter Angriffsanstrengungen werden. Die Schanzer verteidigten hoch und erarbeiteten sich nach einer knappen Viertelstunde die erste gute Chance der Partie: Der auffällige Lezcano startete von links kommend in den Strafraum, narrte Hilbert und flankte. Leckie beförderte den Ball mit dem Kopf knapp am Tor vorbei (12.).
Lezcano, Leckie, Ingolstadt führt
Wenig später war die verdiente Führung der Gäste zu notieren: Lezcano nutzte nach einem Vertikalball von da Costa den eklatanten Stellungsfehler von Ramalho und bediente frei vor Bayer-Keeper Kresic uneigennützig Leckie. Der Rest war Formsache (16.). Ingolstadt hatte gegen auch danach im Abwehrverbund oftmals konfuse Rheinländer anschließend Chancen, um aufzustocken: Exemplarisch in Person von Hartmann, der die Kugel nach Groß' brandgefährlicher Freistoßflanke über den Kasten lenkte (23.).
Die Werkself hatte den Spielfaden völlig verloren, fand diesen nach knapp einer halben Stunde aber wieder. Es bedurfte allerdings einer Soloaktion, damit das Schmidt-Team zurück in die Partie fand: Brandt zog von rechts nach innen, ließ ballgewandt einige Gegenspieler stehen und passte im richtigen Moment zu Aranguiz, der mit dem Außenrist vollendete (31.). Leverkusen hatte nun Rückenwind: Brandt verpasste die Kugel nach einer Kampl-Hereingabe knapp (34.).
Der Aufreger!
Der Flankengeber war es schließlich, der in der 37. Minute auf 2:1 stellte. Kurios war die Vorgeschichte: Bellarabi wurde bei einem energischen Tempolauf von Matip zu Fall gebracht. Der Gefoulte schnappt sich im Fallen das Leder, führt den Freistoß gedankenschnell selbst aus und setzte damit Kampl in Szene, der im Eins-gegen-eins mit Nyland die Nerven behielt.
Der Tabellendritte führte und zeigte angespornt von dem Doppelschlag auch danach Hochgeschwindigkeitsfußball. Nachdem eine sehenswerte Direktabnahme von Suttner auf der Gegenseite ihr Ziel verfehlt hatte (45.), konterte erneut Bayer über Brandt. Das Zuspiel des Blondschopfs geriet einen Tick zu lang, sonst hätte es zur Pause 3:1 gestanden.
Die Auseinandersetzung sollte auch nach Wiederbeginn attraktiv und abwechslungsreich bleiben. Ingolstadt wollte nicht in eine Niederlage einwilligen. Die Schanzer legten wie schon im ersten Durchgang mutig den Vorwärtsgang ein. Und Leverkusen? Die Werkself konterte. Bellarabi, Brandt, schließlich war es da Costa, der die flotte Kombination der Rheinländer per Grätsche stoppte (52.).
Cohen, fast der Ausgleich!
Es ging hin und her! In der 54. Minute hätte Cohen per Lupfer fast das 2:2 erzielt, Toprak klärte - nachdem der eingewechselte Yelldell zuvor mit Ramalho im Luftkampf vor seinem Kasten zusammengerasselt war. Rund eine Stunde blinkte in der BayArena als Spielzeit von der Anzeigetafel, als Bayer sich das 3:1 verdiente: Bellarabi und Kampl spielten einen herrlichen Doppelpass. Ersterer passte zu Kießling, der nur noch den Fuß hinhalten muss (61.).
Einige Wechsel und acht Minuten später hieß es aus Leverkusener Sicht nur noch 3:2! Aranguiz traf Lezcano nahe der Torauslinie an der Hacke, Referee Guido Winkmann zögert keine Sekunde. Elfmeter! Experte Hartmann übernahm, verlud Yelldell und verwandelte auch seinen achten Strafstoß in dieser Saison.
Und so ging die wilde Fahrt im Rheinland weiter: Ingolstadt nutzte das Momentum, Hartmann erschütterte mit einem saftigen Schuss den linken Pfosten (70.) und scheiterte wenig später an Yelldells Fußabwehr - Lezcano jagte den Abpraller über das Gehäuse (71.). Kurz darauf zappelte der Ball im Bayer-Netz, doch der Treffer zählte aufgrund Lezcanos Abseitsstellung zu Recht nicht (74.).
Nyland kann sich auszeichnen
In der Schlussphase ging's wieder auf der Gegenseite ab! Bellarabi umspielte in vollem Tempo Nyland, Matip klärte mit einer couragierten Grätsche auf der Linie (79.), ehe FCI-Keeper Nyland gegen Brandt und Bellarabi mit zwei großartigen Reflexen aus Ingolstädter Sicht das 2:4 verhinderte (82., 83.).
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
Bayer 04 Leverkusen |
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FC Ingolstadt 04 |
Tore & Karten
Gelbe Karten
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Spieldaten
Bayer 04 Leverkusen | FC Ingolstadt 04 | |||
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Tore | 3 | : | 2 | Tore |
Torschüsse | 10 | : | 21 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 311 | : | 413 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 201 | : | 294 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 110 | : | 119 | Fehlpässe |
Passquote | 65% | : | 71% | Passquote |
Ballbesitz | 42% | : | 58% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 43% | : | 57% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 17 | : | 12 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 10 | : | 17 | Gefoult worden |
Abseits | 3 | : | 2 | Abseits |
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