Serdar Tasci wird als Notlösung abgestempelt, da hat er für die Bayern noch nicht einmal den Trainingsplatz betreten. Dabei bringt der einstige Stuttgarter vieles mit, was ihn dauerhaft unverzichtbar machen könnte. FOCUS Online nennt fünf Gründe dafür.
- FC Bayernholt Tasci
- Leihe bis zum Ende der Saison
- Rummenigge wollte eigentlich keine "SOS-Lösungen"
Karl-Heinz Rummenigge hat Serdar Tasci keinen Gefallen getan. Ungewollt, sicherlich. "Gute Spieler werden im Winter nicht abgegeben, Notkäufe bleiben, was sie sind, und kosten nur Geld“, schrieb der Vorstandsboss des Rekordmeisters im „Bayern-Magazin“, das zum Bundesligaspiel gegen1899 Hoffenheimerschien.
Tasci hat die Bezeichnung "Notlösung" anhaften
Kurz darauf war klar: Auch Javi Martinez wird dem FC Bayern wegen schwerwiegender Knieprobleme lange fehlen. Mit Holger Badstuber blieb nur noch ein aktuell fitter Innenverteidiger. Das konnte Rummenigge nicht wissen, erst recht nicht, als das Blatt in Druck ging. „SOS-Lösungen werden uns jedenfalls nicht weiterhelfen",wurde der 60-Jährige weiter zitiert.
SOS-Lösung, anders formuliert, Notlösung, diese Bezeichnung hat Tasci jetzt anhaften. Bei seiner Vorstellung an der Säbener Straße gab sich der frühereStuttgarter,der bis Saisonende von Spartak Moskau ausgeliehen wird, dennoch äußerst zuversichtlich.
Da mag doch nicht etwa einer glauben, sich inMünchendurchsetzen zu können? Oder etwa doch? FOCUS Online nennt fünf Gründe, warum der 28-Jährige mehr als eine Notlösung sein kann.
1. Tasci hat das Bayern-Gen verinnerlicht
Und das offenbar schon mit seiner Ankunft in München. „Ich fühle mich sehr gut, freue mich auf die Herausforderung“, sagte er imInterview mit „FCB.tv“. „Der FC Bayern hat Riesen-Ziele. Auch dieses Jahr gibt es drei Titel zu gewinnen und ich hoffe, dass ich der Mannschaft mit meiner Qualität weiterhelfen kann, damit wir diese Titel holen können.“ Er strahlte dabei ausgiebig. Noch Fragen?
2. Tasci ist ein selbstbestimmter Profi
Fußballern wird hinter der Hand oft vorgeworfen, dass sie sich um nichts kümmern müssen. Vom Verein wird alles bereitgestellt, zu nahezu jeder Lebenslage gibt es Ratschläge und Hilfestellungen. Bei manchem mündet das in allzu gefährliche Behäbigkeit. Nicht so bei Tasci.
Im Juli 2012 trennte er sich vom prominenten Spielerberater Uli Ferber, meinte: „Ich habe keinen Berater, ich brauche keinen Berater, und mich vertritt niemand.“ Er wollte ein selbstbestimmter junger Mann sein, fuhr die Ellenbogen gegen Gerüchte aus. Keine schlechte Voraussetzung für ein Engagement in München.
3. Tasci ist ein reflektierter Mensch
Tasci hat Rückschläge hinter sich, musste sich zurückkämpfen. Nach der WM 2010, zu der ihn Joachim Löw mitnach Südafrikanahm, ging’s wegen einer Oberschenkelverletzung bergab. Er war niedergeschlagen, stand wieder auf. In Russland warf ihn dann eine Knieverletzung zurück. Er entwickelte sich anschließend zuerst zum Stamm- dann zum unangetasteten Führungsspieler.
"Als Kind stellst du dir unter Profi-Fußball nur vor, dass du in einem ausverkauften Stadion gewinnst und Erfolge feierst", sagte er einmal über seine schwierigen Zeiten als Profi. "Erst, wenn es mal nicht läuft, merkst du, dass dieses Geschäft doch sehr viel komplizierter ist."
4. Tasci spielt Guardiola-Fußball
16 von 18 Mal stand er in dieser Saison in der Startelf desrussischenRekordmeisters in der Premjer Liga. Nach seinem Wechsel 2013 ins entfernte Moskau verschwand er von der Bildfläche – für die deutsche Öffentlichkeit, für die Medien, für den Bundestrainer.
Doch er blieb stets ein hochbegabter Fußballer und seriöser Zweikämpfer. Fouls sieht man von ihm fast keine. Er bevorzugt es, Zweikämpfe mit spielerischen Mitteln zu lösen. „Vor allem hat er eine sehr gute Spielauslösung“, meinte Löw einmal über seinen einstigen Lieblingsschüler. Es sind alles Eigenschaften, die Noch-Bayern-Coach Pep Guardiola schätzt – immens!
5. Tasci hat das notwendige Selbstbewusstsein
Und das nicht nur wegen seiner Aussage zu seinen Zielen beim FC Bayern. Tasci will mehr, am liebsten mit zur EM in diesem Jahrnach Frankreich. „Um die Nationalmannschaft abzuhaken, dafür bin ich zu jung“, sagte er Mitte Januar in einem Interview mit der „Bild“. „Ich fühle mich im besten Fußballer-Alter.“
Es gab schon früher Spieler bei den Bayern, die als „Notlösungen“ galten und so viel mehr wurden. Ein Beispiel gefällig? Torwart Hans-Jörg Butt!
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