Arnold sorgt für "Puddingbeine"
Das 2:0: Wolfsburgs André Schürrle (r.) trifft gegen Stuttgarts Mitch Langerak (l.) und Timo Baumgartl.
Wolfsburg Trainer Dieter Hecking tauschte im Vergleich zum 1:0 beim Hamburger SV zweimal Personal: Caligiuri und Guilavogui begannen für Luiz Gustavo (nicht im Kader) und Träsch (Bank). Stuttgarts Coach Jürgen Kramny veränderte seine Mannschaft nach dem 1:3 gegen Mainz auf vier Positionen: Insua, Kravets, Werner und Zimmermann spielten für Heise, Maxim (beide Bank), Großkreutz (muskuläre Probleme im Oberschenkel) und Sunjic (5. Gelbe). Es war die jüngste Startelf, die Kramny in seiner Amtszeit aufbot.
Der VfB legte den Fokus zunächst auf die Defensive, stand in den ersten zehn Minuten gut organisiert, mit der Viererkette recht hoch und agierte mit einer Mischung aus kompaktem Abwarten und situativem Pressing. Der VfL war dagegen klar spielbestimmend, hatte mehr Ballbesitz und machte sich auf die Suche nach Lücken. Eine solche fand Schäfer nach einem Einwurf und flankte unbedrängt von links an die Fünfmetergrenze, wo Arnold gegen die Bewacher Schwaab und Insua den Ball zum 1:0 über die Linie spitzelte (11.). Dieser Rückschlag war für die Schwaben nur schwer zu verdauen - die Abwehr bekam "Puddingbeine". So filetierte Arnold die Viererkette mit einem Steilpass in die Tiefe auf Kruse, der frei vor Langerak am Torwart scheiterte (15.).
Schürrle erhöht - Joker Harnik trifft die Latte
Stuttgart war nun gefordert und musste reagieren. Allerdings fanden die Schwaben keine Lösungen. Es fehlte an Mut, Kampf, Ideen, Kreativität und Durchschlagskraft. Wolfsburg brachte immer wieder schnell viele Spieler hinter den Ball, was ausreichte, um die Gäste kaltzustellen. Derweil blieb der VfB hinten weiter anfällig - wie schon im kompletten Saisonverlauf auch bei gegnerischen Kontern: Caligiuri spielte Schürrle halbrechts am Strafraum frei, dessen Schuss wurde noch von Baumgartl abgefälscht und schlug zum 2:0 im linken Eck ein (29.).
Kramny wollte seine Mannschaft mit einem Wechsel wachrütteln und brachte Harnik für Werner (32.). Ein Lebenszeichen sendeten die Schwaben aber erst deutlich später, als Didavi einen Aufsetzer aus der Distanz abfeuerte (37.). Ansonsten blieb Stuttgart blass. Kurz vor der Halbzeit meldete sich der VfL noch einmal zu Wort: Seguin rang Langerak zentral aus 16 Metern eine Glanzparade ab (44.). Im Gegenzug startete der VfB einen Konterangriff, doch Harnik traf am Ende nur die Latte (45.). Immerhin ein Hoffnungsschimmer kurz vor der Pause.
Keinerlei Durchschlagskraft
Kramny schickte mit Wiederbeginn seinen zweiten Wechsel nach und brachte Tashchy für Kravets. Zudem war seine Truppe fortan deutlich offensiver eingestellt und suchte die Flucht nach vorne. Allerdings fehlten weiterhin die zielführenden Impulse. Vor allem die eigentlichen Antreiber Rupp und Kostic brachten nichts aufs Papier - entsprechend lief die Offensivmaschinerie der Stuttgarter einfach nicht an. Die beste Möglichkeit verbuchte noch Kostic, der nach einer Kerze im gegnerischen Sechzehner aus acht Metern abfasste, dabei aber das Spielgerät nicht richtig traf (52.). Ansonsten flammte keinerlei Gefahr auf.
Wolfsburg verbrachte weite Strecken der zweiten Hälfte im Schongang. Stuttgart blieb zwar bemüht, doch fehlten Kampf und Überzeugung, um die Partie noch zu drehen. In Strafraumnähe kam der VfB meist nur nach Standards, die aber reihenweise vom souveränen VfL-Torwart Casteels abgefangen wurden.
Didavis Freistoß passt genau
Hoffnung keimte erst in der Schlussphase noch einmal auf: Didavi zirkelte einen 20-Meter-Freistoß präzise ins rechte Eck (78.). Es war das erste direkte Freistoßtor der Schwaben seit September 2010. Die letzten Minuten wurden somit noch einmal richtig kurzweilig: Draxler scheiterte an einer Monsterparade von Langerak (79.), auf der anderen Seite kratzte Casteels einen Freistoß von Maxim aus dem Winkel (83.). Die letzte Aktion der Partie gehörte dann noch einmal Wolfsburg: Eine flache Flanke vom eingewechselten Draxler landete im Lauf von Schürrle, der kühl zum 3:1-Endstand einschob (90.+2).
Damit stand der VfB Stuttgart als direkter Absteiger fest - nach 41 Jahren müssen die Schwaben den bitteren Gang in die 2. Liga antreten.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
VfL Wolfsburg |
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VfB Stuttgart |
Tore & Karten
Gelbe Karten
|
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Spieldaten
VfL Wolfsburg | VfB Stuttgart | |||
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Tore | 3 | : | 1 | Tore |
Torschüsse | 17 | : | 13 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 515 | : | 448 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 413 | : | 344 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 102 | : | 104 | Fehlpässe |
Passquote | 80% | : | 77% | Passquote |
Ballbesitz | 54% | : | 46% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 57% | : | 43% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 8 | : | 12 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 10 | : | 8 | Gefoult worden |
Abseits | 2 | : | 3 | Abseits |
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