Dem Höhepunkt folgt der Abschied. Schon wieder. Im vergangenen Jahr sagte Jürgen Klopp im Berliner Olympiastadion "Goodbye" und heuerte wenig später in England an. Dieses Mal zieht es Pep Guardiola auf die Insel. Klopp gelang es nicht, sich als DFB-Pokalsieger von Borussia Dortmund zu verabschieden. Guardiola hat sein Finale mit Bayern München noch vor sich. Gegen Dortmund. In Berlin schließt sich der Kreis.
Das 73. Endspiel um den DFB-Pokal am Samstag (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky) gegenBorussia Dortmund ist Guardiolas letztes Pflichtspiel für die Bayern. Meister gegen Vizemeister. Der deutsche Clásico. Wie passend. 2014 gewann Guardiola, in seiner ersten Saison bei Bayern, den DFB-Pokal. Gegen Dortmund - wen auch sonst? "Vor zwei Jahren habe ich gespürt, wie schön die Atmosphäre dieses Finals ist. Das ist Wahnsinn. Nun habe ich noch einmal die Möglichkeit", sagte Guardiola bei der Abschlusspressekonferenz am Freitagabend. Für Guardiola ist es ein "spezielles Spiel" – weil es das DFB-Pokalfinale ist, nicht weil es sein Finale bei den Bayern ist. "Es ist ein Finale. Das ist alles, was mich beschäftigt", sagte Guardiola, der in der kommenden Saison Manchester City übernimmt.
Tuchel: "Treffen mit Guardiola sind eine Inspiration"
Auch Thomas Tuchel fühlt sich schon ergriffen – vom Abschiedsschmerz, weil sein Gegner, den er ebenso fürchtet wie schätzt, die Bundesliga verlässt. "Natürlich werde ich das vermissen. Pep ist jemand, der dich dazu bringt, deine eigene Haltung zu straffen und dich ständig zu Höchstleistungen antreibt, dich ständig zu hinterfragen. Die Spiele gegen seine Mannschaften sind eine Riesenherausforderung, die Treffen mit ihm eine große Inspiration", sagte Tuchel. Das Endspiel soll ihm seinen ersten Titel einbringen. "Es ist ein anderes Gefühl hier zu sein als sonst", sagte Tuchel. "Es ist etwas Besonderes. Man merkt, ob man zu einem Bundesligaspiel nach Berlin fliegt oder zum DFB-Pokalfinale", ergänzte sein Spieler, der 16-malige Nationalspieler Marcel Schmelzer.
Das Spiel der Spiele hat die beiden Mannschaften erfasst – obwohl sie Berliner Finalluft nur zu gut kennen. Bayern und der BVB treffen zum vierten Mal in einem Endspiel um den DFB-Pokal aufeinander. Keine anderen Teams standen sich im Finale dieses Wettbewerbs öfter gegenüber. Beide Mannschaften erreichten viermal in fünf Jahren das Endspiel. Der Rekordpokalsieger trifft auf seinen Rekordgegner. "Das ist etwas Besonderes", sagte Weltmeister Jérôme Boateng. "Noch dazu in meiner Heimatstadt."
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