Eines vorneweg: Der VfB Stuttgart muss in der Personalie Didavi warten und hoffen. Der Vertrag des Kreativkopfes läuft am 30. Juni 2016 aus, alle Versuche, ihn längerfristig an den VfB zu binden, liefen bislang ins Leere.
Kurz vor Saisonstart bot Bayer Leverkusen 15 Millionen Euro für Didavi, auch der VfL Wolfsburg buhlte damals um die Dienste des früheren U-21-Nationalspielers. Aber die Schwaben winkten zwei Tage vor dem Ende der Transferfrist ab, weil der sportliche Verlust als zu schwerwiegend galt. Neun Tore und fünf Vorlagen später hat sich diese Einschätzung als richtig erwiesen, doch nun kommt die Kehrseite der Medaille zum Tragen - Didavi ginge im Sommer ablösefrei.
Ich mache mir derzeit viele Gedanken, aber es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, ausführlich darüber zu sprechen", sagt Didavi und wird dann doch konkreter. "Das Gesamtpaket muss stimmen, sich nur auf einen Wettbewerb zu beschränken, ist blauäugig." Didavi kontert damit Vorwürfe, er würde den VfB nur deswegen verlassen, weil er zum Beispiel in Leverkusen oder Wolfsburg im Europapokal, besser noch in der Champions League, spielen könne.
Zwar gibt er unumwunden zu, dass "es für jeden Profi das Normalste auf der Welt ist, international spielen zu wollen", doch der ausschlaggebende Punkt sei dies nicht. Stichwort Gesamtpaket. Perspektive des Vereins, Spielphilosophie, Laufzeit des Vertrags, Gehaltsvorstellungen, die Frage nach Bundesliga oder Ausland - all dies sind Themen, die ein Profi im besten Fußballer-Alter bei seinem nächsten großen Vertrag berücksichtigen muss.
In der Vergangenheit herrschte hier fast Dauerkrise. Ich bin nur vorsichtig und warne vor falscher Euphorie.Daniel Didavi
Die Perspektive der Stuttgarter scheint Didavi nachhaltiger zu beschäftigen. "Vor kurzem waren wir noch im Abstiegskampf. In den vergangenen Wochen ist vieles schiefgelaufen", so Didavi, der vom VfB viel bekommen habe. Aber er sagt auch: "In der Vergangenheit herrschte hier fast Dauerkrise. Ich bin nur vorsichtig und warne vor falscher Euphorie."
Zu den aktuellen Gesprächen mit VfB-Manager Robin Dutt sagt Didavi, dass "wir uns erneut zusammensetzen, wenn wir aus dem Gröbsten heraus sind". Zu dem zeitlichen Ablauf ließ er wissen, dass "er keinesfalls den VfB hinhalte" und dass es "auch nie eine Frist gab". Die Fans und die Verantwortlichen des aktuellen Tabellenzwölften (28 Zähler, sieben Punkte Vorsprung vor dem Relegationsrang) müssen sich noch ein wenig gedulden. In den Worten von Didavi: "Wenn wir in paar Wochen in Ruhe durchatmen können, werden wir alles besprechen."
Didavi ist - unterbrochen von einer Ausleihe nach Nürnberg - seit 2003 beim VfB. Lesen Sie im großen kicker-Interview, was er über seinen Lebenstraum Los Angeles und seine Ernährung zu sagen hat. Zudem gewährt er Einblicke in seine Gläubigkeit und erzählt, ob er noch von der EURO in Frankreich träumt.
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