Die beiden Bundesligisten bereiten sich in Florida auf die Rückrunde vor. Und die Spieler zeigen sich durchaus beeindruckt von den Fortschritten des "Soccer" in den USA.
Ohne Aufforderung ratterte Klaas Jan-Huntelaar die Namen runter: Alexi Lalas. Earnie Stewart. Landon Donovan. Jermaine Jones. Michael Bradley.
Der Schalker Stürmer hat einiges vom US-Fußball mitbekommen - von den Stars der WM 1994 bis zur heutigen Generation des Soccers in den Vereinigten Staaten. Für den niederländischen Stürmer sind die USA kein Fußball-Entwicklungsland, das man geringschätzig betrachten muss. Huntelaar kennt sich aus mit dem US-Team, das sich sieben Mal in Folge für die WM qualifizieren konnte und bei drei der letzten vier Ausgaben die Gruppenphase überstand.
"Der Fußball in den USA wird immer größer", sagte Huntelaar im November Goal. "Natürlich hat dabei Landon Donovan eine große Rolle gespielt, aber auch die Ausländer wie David Beckham. Am Anfang sind dort immer die Alt-Stars hingegangen", sagte der "Hunter". "Es entwickelt sich dort etwas - und das sieht man auch an der Nationalmannschaft", fügte er hinzu.
Schon seit Jahrzehnter wird der US-Fußball als "schlafender Riese" bezeichnet, doch in den letzten Jahren ist Bewegung in die Entwicklung gekommen: Es gibt eine stabile heimische Liga, ein durchorganisiertes Nationalteam und ein verstärktes Fußball-Interesse im Allgemeinen in den USA. Der Markt in den Vereinigten Staaten wird dadurch für die europäischen Vereine immer interessanter.
"Interessant für uns"
Deshalb sind auch Bayer Leverkusen und der FC Schalke 04 in diesen Tagen dort und nehmen zur Vorbereitung auf die Rückrunde am Florida Cup teil, der am Sonntag beginnt.
"Das ist sehr interessant für uns" sagte Schalkes Trainer Andre Breitenreiter. "Vielleicht können wir durch unseren Besuch dazu beitragen, dass alles hier noch professioneller abläuft. Das Interesse für den Fußball kann noch gesteigert werden, denn es ist in den USA schließlich nicht die Sportart Nummer eins oder zwei. Aber man bekommt schon mit, dass es wächst und wächst", erklärte er.
Die Entwicklung in den USA wird auch dadurch vorangetrieben, dass immer mehr echte Stars sich dazu entscheiden, in der MLS zu spielen. Ü30-Spieler wie Kaka, Steven Gerrard, Andrea Pirlo, David Villa, Frank Lampard und Didier Drogba sorgen für mehr Aufmerksamkeit, aber gleichzeitig unterstützen sie durch ihre Wechsel auch die These, dass es sich um eine "Rentner-Liga" handelt..
Dabei sorgt der MVP der vergangenen Saison, Sebastian Giovinco, mit seinen 28 Jahren für mehr Glaubwürdigkeit in Europa. Der Ex-Stürmer von Juventus hat sich mit seinen Leistungen für Toronto sogar in den Kreis der italienischen Nationalmannschaft zurückgespielt. Und im Sommer kam mit dem Mexikaner Giovani dos Santos ein weiterer Star in die Liga, der mit 26 Jahren ein Engagement bei LA Galaxy Angeboten aus Europa vorzog.
"Denke, dass die MLS zu Spitzen-Ligen gehören wird"
"Die Spieler, die aus Europa rüberkommen, machen die Liga attraktiver", sagte Leverkusens Mittelfeldmann Julian Brandt zu Goal. "Und die Liga wäre noch attraktiver, wenn mehr junge Spieler wie Giovinco den Sprung machen würden, denn man könnte sonst den Eindruck bekommen, dass es nur Spieler machen, die den Höhepunkt ihrer Karriere schon hinter sich haben", fügte er hinzu.
Schalkes Stürmer Franco Di Santo meinte: "Jetzt schaut man sich die Liga in den USA und denkt sich: 'Nein, ich bleibe lieber in Europa.' Aber in ein paar Jahren denke ich, dass die MLS zu den Spitzen-Ligen gehören wird."
Der Florida-Cup bietet Schalke und Leverkusen perfekte Rahmenbedingungen für die Trainingseinheiten, Testspiele, um die Form zu überprüfen, und gleichzeitig die Gelegenheit, Werbung in eigener Sache zu machen. Für die Spieler ist es die Gelegenheit, sich die Entwicklungen im US-Soccer einmal aus nächster Nähe anzuschauen. "Manchmal höre ich etwas vom Fußball in den USA und das beeindruckt mich schon", erklärte Leverkusens Abwehrspieler Andre Ramalho. "Die Unterstützung der Leute ist jetzt da, die Vereine werden immer größer und holen bekannte Spieler. Das ist richtig gut. Ich glaube, in Zukunft wird jeder in Richtung USA schauen", meinte er.
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