Bayerns Coach Pep Guardiola zauberte nach dem3:0-Sieg in Mainz Kimmich aus dem Hut und brachte zudem Götze, Bernat und Boateng in der Startelf. Müller, Xabi Alonso, Rafinha und Javi Martinez fanden sich dafür auf der Bank wieder.
Zagrebs Trainer Zoran Mamic hatte beim jüngsten 4:1 gegen Osijek in der Liga zahlreiche Spieler geschont und brachte nun wieder seine vermeintlich beste Elf. Im Vergleich zum sensationellen 2:1 gegen Arsenal zum Auftakt der Champions League zwei Neue: Benkovic und Matel spielten für Pinto (Muskelverletzung) und Sigali.
"Sie sind auch nur Menschen", hatte Mamic im Vorfeld des Duells über die Bayern gesagt und die leise Hoffnung ausgesprochen, vielleicht doch etwas aus München mitnehmen zu können. Dass es sich dabei um reines Wunschdenken handelte, wurde aber recht bald klar. Denn auf dem Platz zeigte sich zwischen den beiden Mannschaften ein deutlicher Klassenunterschied. Die Bayern gaben vom Anpfiff weg den Ton an und erspielten sich ein immenses Übergewicht: Fast 80 Prozent Ballbesitz sprachen eine deutliche Sprache.
Auf der anderen Seite zeigten die Kroaten großen, fast schon zu großen Respekt vor der Guardiola-Elf - in anderen Worten: Zagreb erstarrte vor den Bayern, die selbst vielleicht darüber erstaunt waren, dass die Gäste anders als erwartet überhaupt nicht über die Physis kamen. Vielmehr hatten die Münchner im Grunde leichtes Spiel, taten sich zunächst aber noch schwer, die Lücke zu finden und hatten zudem Pech, als Schiedsrichter Alexey Kulbakov (Weißrussland) ein klares Handspiel von Pivaric im eigenen Sechzehner übersah (8.).
Den nicht gegebenen Handelfmeter konnten die Bayern aber problemlos verschmerzen, da sie noch vor der Halbzeit im Grunde alles klar machten: Douglas Costa brachte zuerst den Ball im Tor unter, als er bei einem Konter den gegnerischen Schlussmann Eduardo mit einem frechen Schuss ins kurze Torwarteck düpierte (13.). Danach erlaubte sich Benkovic einen bitterbösen Fehler, als er einen langen Ball zuerst unzulänglich per Kopf annahm und dann auch noch hinfiel: Thiago nahm das Geschenk an und legte das 2:0 von Lewandowski prima vor (22.).
Damit nicht genug, denn nun fiel Dinamo völlig auseinander und fingen sich weitere Treffer: Zuerst stellte Götze nach einem bayerischen "Spaziergang" auf 3:0 - wieder sah Eduardo unglücklich aus -, ehe Lewandowski im Anschluss an eine Ecke unter Mithilfe der Unterkante der Latte den 4:0-Halbzeitstand markierte.
Bayern zaubern gegen hilflose Kroaten
Bereits in der Halbzeit brachte der kürzlich entlassene kroatische Nationaltrainer Niko Kovac die Sache auf den Punkt, als er feststellte, dass die Partie für Bayern nicht mehr als ein Trainingsspiel sei. Zum Wiederanpfiff fanden sich zwei neue Profis auf dem Rasen wieder: Bei Zagreb hatte Mamic ein Einsehen mit dem unglücklichen Benkovic gehabt und diesen in der Kabine gelassen. Der erfahrenere Goncalo kam neu rein. Auf der anderen Seite wechselte auch Guardiola in der Abwehr: Javi Martinez ersetzte Bernat.
An den Kräfteverhältnissen auf dem Rasen änderte sich freilich nichts. Die Bayern blieben drückend überlegen und zeigten den Gästen ganz klar die Grenzen auf. Für das Publikum hatten die Münchner dann in der 55. Minute ein echtes Schmankerl in petto: Douglas Costa leitete wunderbar per Hacke auf Thiago weiter, der seinerseits einen blitzsauberen Pass in die Gasse auf Lewandowski spielte. Und der Pole vollendete auch noch per Heber zum 5:0. Es war ein Treffer zum Zunge schnalzen.
Danach wurde es ruhiger, auch weil die Bayern weitere Gänge zurückschalteten und nicht mehr ganz so konsequent nach vorne agierten. Weil aber die Zagreber, bei denen Soudani nach 63 Minuten den ersten Torschuss aufs FCB-Tor abgab, auch gegen mit angezogener Handbremse agierenden Münchner kein echtes Rezept hatten, kam es trotzdem zu weiteren Chancen. Deren Verwertung ließ nun aber durchaus zu wünschen übrig: Götze scheiterte am Außenpfosten (74.), Lewandowski an Schlussmann Eduardo (76.).
Letzten Endes konnten das die Bayern verschmerzen, dürften sie sich doch gut gerüstet sehen für das bevorstehende Duell in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund am kommenden Sonntag (LIVE! ab 17.30 Uhr bei kicker.de). Tags zuvor gilt es für Dinamo Zagreb, in der heimischen Liga gegen den Lokalrivalen Inter Zapresic (19 Uhr) die eigenen Wunden zu lecken. In der Champions League geht es für beide Teams Ende Oktober weiter, und zwar am Dienstag, den 20.10.: Die Bayern sind dann in London beim FC Arsenal gefordert (20.45 Uhr), Zagreb empfängt zur gleichen Zeit Olympiakos Piräus.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
Bayern München |
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Dinamo Zagreb |
Tore & Karten
Gelbe Karten
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Spieldaten
Bayern München | Dinamo Zagreb | |||
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Tore | 5 | : | 0 | Tore |
Torschüsse | 27 | : | 7 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 762 | : | 238 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 706 | : | 164 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 56 | : | 74 | Fehlpässe |
Passquote | 93% | : | 69% | Passquote |
Ballbesitz | 77% | : | 23% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 53% | : | 47% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 5 | : | 9 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 9 | : | 5 | Gefoult worden |
Abseits | 2 | : | 1 | Abseits |
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