quinta-feira, 13 de outubro de 2016

Neymar und Co.: Endlich wieder Offensiv-Zauber?

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Die Fußballnation Brasilien durchlief eine lange Durststrecke. Nun sollen die schweren Zeiten aufgrund der derzeit stark spielenden Offensive vorbei sein.


In einem Land, das den Weltmeistertitel bereits fünfmal gewinnen konnte und somit Rekordhalter im internationalen Wettbewerb ist, könnte die Erwartungshaltung wohl kaum größer sein. Die Spieler sind sich des hohen Stellenwertes der Selecao bewusst und für jeden von ihnen ist es eine große Ehre, für die ungemein bedeutungsvolle Mannschaft aufzulaufen.
Doch die Erfolge des größten Staates Südamerikas liegen mittlerweile schon etwas länger zurück. Im Jahr 2002 gelang es dem fußballverrückten Land unter Trainer Luiz Felipe Scolari das letzte Mal, den heißbegehrten WM-Pokal in die Höhe zu stemmen. Damals sorgten Ronaldo und Ronaldinho für die wichtige Offensiv-Arbeit.
Ronaldo avancierte mit 62 Toren für die Nationalmannschaft zum umjubelten Torgaranten. Nachdem er im Endspiel 2002 gegen Deutschland beide Treffer zum 2:0-Erfolg erzielt hatte, wurde er gar zum WM-Torschützenkönig gekürt. Zusätzlich sorgte Ronaldinho mit seinen Tempodribblings und seiner hohen Passgenauigkeit für höchste Gefahr im gegnerischen Strafraum.
Zwei enttäuschende Weltmeisterschaften
Doch nach den glorreichen Zeiten folgte eine Durststrecke für die erfolgsverwöhnten Brasilianer. Bei der WM 2006 konnte die Auswahl des damaligen Weltmeisters nicht überzeugen. Im Viertelfinale folgte das Aus gegen den späteren Vize-Weltmeister Frankreich. Auch 2010 gelang es nicht, wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren. Erneut musste man sich im Viertelfinale geschlagen geben. Die Niederlande schickten Kaka und Co. mit einem 2:1 zurück in die Heimat.
Vier Jahre später war es dann soweit. Die Weltmeisterschaft wurde im eigenen Land ausgetragen. Aufgrund der horrenden Summen, die vom Staat in das Turnier gepumpt wurden, kam es immer wieder zu Demonstrationen und Auseinandersetzungen der Bürger mit der Polizei. Doch auf der sportlichen Seite sollte es ein Fußballfest werden. Den Spielen der Selecao wurde landesweit entgegengefiebert und der Auswahl sogar der ganz große Coup zugetraut. Vor allem Offensiv-Künstler Neymar brachte den leidenschaftlichen Fans die Hoffnung auf einen Erfolg zurück.
Doch die Euphoriebremse ließ nicht lange auf sich warten. Im Halbfinale liefen die umjubelten Gastgeber gegen den späteren Weltmeister Deutschland in ein 1:7-Debakel. Der unumstrittene Star Neymar fehlte seiner Mannschaft in dieser Partie aufgrund einer Lendenwirbelfraktur, die er sich im Viertelfinalspiel gegen Kolumbien zuzog. Ein Sündenbock für die Schmach wurde schnell auserkoren: Stürmer Fred wurde bei jedem Ballkontakt von den eigenen Anhängern ausgepfiffen.
Die Gastgeber konnten in der Spielbilanz mehr Torschüsse und Eckbälle aufweisen, sogar mehr Ballbesitz konnte man verbuchen. Doch dies nutzte nichts, weswegen auch die Medien nicht an Kritik mit der Nationalelf sparten und sich einen eiskalten Torjäger zurückwünschten. Die Tageszeitung O Dia etwa rezensierte folgendermaßen: "Schande im Land des Fußballs. Der größte WM-Gewinner hat sich gekrümmt. Er wurde zu Hause gedemütigt. Und das mit erlesener Grausamkeit."
Brasilien mit der Wende
Ein brasilianisches Sprichwort besagt jedoch: "Es gibt nichts Gutes, das ewig währte, und kein Übel, das niemals endete." Diese Lebensweisheit kann wohl auch auf die Nationalmannschaft umgelegt werden. Denn der fünfmalige Weltmeister lächelt derzeit in der Qualifikation für Russland von der Tabellenspitze und scheint weint entfernt vom Übel zu sein.
Mit einer 0:2-Auftaktniederlage am 8. Oktober legte man noch einen holprigen Start in die Qualifikationsspiele hin. Seither verlor die Selecao jedoch kein Spiel mehr in der Vorrunde. Mit 21 Punkten führt man das Feld vor Uruguay (20), Ecuador (17) und Kolumbien (17) an. Die ersten Vier in der Tabelle lösen direkt das Ticket nach Russland.
Grund für den Aufschwung beim Rekord-Weltmeister ist der wiederaufkeimende Offensiv-Fußball, der derzeit geboten wird. Konkret sind es die Stürmer Neymar und Gabriel Jesus sowie die offensiven Mittelfeldspieler Philippe Coutinho und Roberto Firmino, die sich mit ihren Toren in die Herzen der Fans schießen.
Neuer Offensiv-Zauber
Die vier Angreifer waren verantwortlich dafür, dass der Ball in den letzten Spielen das Netz mehrfach zum Zappeln brachte. Gegen Ecuador leitete erst Neymar durch einen Elfmeter den Torjubel ein, ehe sich Gabriel Jesus mit zwei weiteren Treffern in die Torschützenliste eintrug und den 3:0-Erfolg sicherte. Im folgenden Spiel gegen Kolumbien brachte Neymar erneut das Leder im Kasten unter und sorgte für den 2:1-Endstand.
Richtig in Ekstase kamen die Anhänger der Selecao beim eindeutigen 5:0-Gewinn über Bolivien. Durch die Treffer von Neymar, Coutinho, Jesus und Firmino konnten sich gleich vier Offensiv-Künstler über einen Torerfolg freuen.
Neymar ist schon länger der Dreh- und Angelpunkt in der Selecao, wird nun aber, wie es scheint, von seinen nach vorne ausgerichteten Mitspielern entsprechend unterstützt. Erst im vergangenen Sommer konnte der Barca-Star gemeinsam mit Gabriel Jesus, der derzeit für Palmeiras Sao Paulo auf Torjagd geht, über die Olympische Goldmedaille für Brasilien jubeln.
Der Weg nach Europa

Der frischgebackene 19-jährige Olympiasieger wird im Januar 2017 sein Heimatland verlassen und erstmals Erfahrung in Europa sammeln. Bei Manchester City will er unter Pep Guardiola noch einiges lernen und sich weiterentwickeln.

Auch seine Landsmänner Coutinho und Firmino verdienen ihr Geld auf der Insel. Mit jeweils drei Toren sind sie maßgeblich am gelungenen Start des FC Liverpool in die diesjährige Premier-League-Saison beteiligt. Roberto Firmino sammelte schon in der Bundesliga Erfahrung, ehe er 2015 von Hoffenheim an die Anfield Road wechselte.
Auch Philippe Coutinho wagte bereits in jungen Jahren den Sprung über den großen Teich. Mit 17 wechselte er von Vasco da Gama zum Serie-A-Klub Inter Mailand. 2013 legten die Reds für ihn 13 Millionen Euro auf den Tisch und holten ihn nach England.
Dass Neymar bei Barcelona neben Lionel Messi und Luis Suarez einen der wichtigsten Torgaranten darstellt, ist keine Neuheit. Nun soll er auch gemeinsam mit seinen brasilianischen Offensiv-Kollegen, als echte Torfabrik, wieder für Sternstunden unter der brasilianischen Flagge sorgen.

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