Der Rekordmeister tut sich zu Beginn gegen Defensive Gäste schwer. Auch nach der Führung kann der FCB lange beste Chancen nicht nutzen. Bis der Pole erneut zuschlägt. Die Analyse.
Der FC Bayern München hat zum Abschluss des 19. Spieltags der Bundesliga den alten Abstand an der Tabellenspitze wieder hergestellt. Gegen die TSG 1899 Hoffenheim siegte der Rekordmeister mit 2:0 (1:0).
Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena brachte Robert Lewandowski die klar überlegenen Münchner nach 32 Minuten in Führung und sorgte nach einer guten Stunde vor dem Ende für die Entscheidung (64.). Für den Polen waren es die Saisontore 18 und 19.
Der FC Bayern bleibt damit auch im 16. Bundesligaspiel gegen die Hoffenheimer ungeschlagen und zieht an der Tabellenspitze wieder auf acht Punkte vor dem BVB davon. Hoffenheim bleibt, punktgleich mit Schlusslicht Hannover (14 Zähler), auf dem vorletzten Rang.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Pep Guardiola muss kurzfristig auf Martinez verzichten und hat mit Badstuber nur noch einen Innenverteidiger im Kader. Im Vergleich zum 2:1 beim HSV muss Thiago auf die Bank, Boateng fehlt verletzt. Kimmich und Robben rücken ins Team.
Huub Stevens setzt bei den Gästen überraschend Volland auf die Bank, für ihn beginnt Kramaric. Die zweite Veränderung gegenüber dem 1:1 gegen Leverkusen: Bicakcic erhält in der Innenverteidigung den Vorzug vor Schär.
23.: Müller hat rechts zu viel Platz und bedient Robben, der im Strafraum einen Gegenspieler narrt, nach innen geht und aus zehn Metern abschließt - drüber!
32., 1:0, Lewandowski: Nachdem die Münchner einen Angriff erst schludrig zu Ende spielen, kommt die Kugel beim zweiten Anlauf links zu Costa. Der verschafft sich mit einem blitzschnellen Schritt Richtung Grundlinie Platz und knallt die Kugel flach vors Tor. Lewandowski ist da und hält den Fuß rein!
41.: Hoffenheim kontert nach einem Bayern-Standard. Rechts kommt die Kugel zu Kramaric, der Alonso abschüttelt und aus dem Sechzehner aufs kurze Eck zielt. Neuer taucht runter und hält!
46.: Der erste Angriff der zweiten Hälfte: Müller flach zu Lewandowski, der am Fünfer mit dem Rücken zum Tor zu Alonso, der aus Sechzehn Metern - knapp drüber, weil Baumann stark hält!
53.: Die Bayern drücken brutal! Badstuber versucht's per Kopf und fabriziert unfreiwillig eine Vorlage für Lewandowski, der die Kugel aus spitzem Winkel und kürzester Distanz aber nicht mehr aufs Tor bringt!
56.: Das MUSS der Ausgleich sein! Kramaric entwischt nach einem Steilpass und steht nach einem Haken plötzlich vollkommen blank vor Neuer, bugsiert die Pille aber Zentimeter am langen Pfosten vorbei!
64., 2:0, Lewandowski: Der FCB hat jetzt viel zu viel Platz: Lahm mit einem zweite Ball am Sechzehner, den der Kapitän auf Lewy durchsteckt. Der schiebt aus wenigen Metern lässig ein.
71.: Vidal nimmt einen Ball am Sechzehner mit links direkt und knallt das Leder an den Pfosten!
Fazit: Unspektakuläre Nummer. Drückend überlegener Münchner gegen defensiv teils ordentliche, offensiv aber völlig zahme Hoffenheimer.
Der Star des Spiels: Robert Lewandowski fand, umgeben von vier weiteren nominellen Angreifern, schwer ins Spiel, war dann aber gegen einen im letzten Drittel unangenehm zu spielenden Gegner zweimal da zur Stelle, wo er zu sein hat, und avancierte mit seinen zwei Toren zum Matchwinner. Feuerte insgesamt zehn Mal auf Baumanns Kasten.
Der Flop des Spiels: Pavel Kaderabek war auf seiner Seite gegen Coman und Costa mehr als überfordert und sah öfter als geplant nur deren Rücklichter. Brachte nichteinmal jeden zweiten Pass zum Mann und war auch körperlich wenig präsent.
Der Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees mit einer guten, weil unauffälligen und fehlerfreien Leistung. Immer auf der Höhe und auch bei den persönlichen Strafen stets mit der richtigen Entscheidung.
Das fiel auf:
- Die Bayern in der Grundformation gegen den Ball zu Beginn mit einer noch nicht dagewesenen Variante: Neben Badstuber gab Kimmich in der Viererkette den zweiten Innenverteidiger, Lahm (rechts) und Alaba (links) komplettierten die Abwehrreihe. Alonso gab davor den einzigen Sechser. Kurz vor der Halbzeit wechselte Pep auf eine Dreierkette mit Lahm im Mittelfeld, korrigierte das aber nach der Pause wieder.
- Im Angriff agierten die Bayern extrem variabel. Lewandowski, flankiert von links durch Costa und Coman sowie rechts durch Robben und Müller war nominell die einzige Spitze, doch wechselten alle fünf Offensivspieler, die teilweise auf einer Linie agierten, munter die Positionen durch.
- Die Hoffenheimer fanden offensiv in der ersten Hälfte überhaupt nicht statt, schafften es aber, den Rekordmeister trotz voller Angriffskraft lange in Schach zu halten und zu wenigen Großchancen kommen zu lassen. Die zwei Dreierketten im Mittelfeld verschoben geschickt, machten die Räume zu und raubten den Münchnern wertvolle Anspielstationen.
- Das Spiel in Halbzeit zwei was die Räume betrifft viel offener - und dadurch auch mehr Betrieb vor den Toren. Während die Münchner Hoffenheim mit einigen Schludrigkeiten zu einer Hand voll Mini-Chancen einluden, kam der FCB selbst mit mehr Schwung aus der Kabine und hatte vor allem direkt nach Wiederanpfiff einige Hochkaräter.
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